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Kanada: Audiobibeln gegen Einsamkeit

Wie können ältere Menschen mit Sehschwäche Zugang zur Bibel finden? Die Audiobibel von MegaVoice ist für viele Senioren in Kanada „ein Lebensretter“.

Von Malin Georg

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Körperliche Einschränkungen, Sehschwäche, Demenz und Einsamkeit: Für viele alte Menschen gehören diese und ähnliche Herausforderungen zum Alltag. Während manche von ihnen zu Hause von ihrer Familie gepflegt werden, ist die Situation für Menschen in Pflegeheimen noch schwieriger, erklärt Nelly Safari im Interview. Sie ist Vizepräsidentin für Bibelressourcen in der Kanadischen Bibelgesellschaft.

„Während der Corona-Pandemie hatten wir in Kanada strenge Schutzmaßnahmen, vor allem in Pflegeheimen“, erzählt sie. „Die Senioren durften nicht von ihrer Familie besucht werden. Sie waren einsam – es war sehr, sehr traurig, das mitanzusehen. Also haben wir angefangen, zu überlegen: Wie können wir diesen armen Menschen helfen?“

Audiobibel für sozial benachteiligte Senioren

Untersuchungen hätten gezeigt, dass vielen älteren Menschen der Sinn im Leben fehlt, erklärt Safari: „Sie fühlen sich nutzlos und fragen sich, warum sie hier sind. Die Isolation ist grausam. Aber wenn sie in die Bibel schauen, sehen sie, welchen Wert sie in Gottes Augen haben.“ Sozial benachteiligten Senioren einen Zugang zur Bibel zu verschaffen, ist zu einem wichtigen Anliegen der Kanadischen Bibelgesellschaft geworden.

Seit 2020 verbreitet sie in Zusammenarbeit mit dem US-amerikanischen Unternehmen MegaVoice die gleichnamigen Geräte. Die nach eigenen Angaben „erste digitale Audiobibel der Welt“ sieht aus wie ein MP3-Player, ist solarbetrieben und lässt sich mit wenigen Knöpfen bedienen. Mehr als 7.000 MegaVoice-Geräte wurden seit Beginn des Projektes durch Spendengelder finanziert und an sozial benachteiligte Senioren in privaten Pflegeheimen verteilt – in staatlich geleiteten Heimen sind religiöse Einflüsse nicht gern gesehen.

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„Ein Lebensretter“

Aus zwei Programmen können die Senioren wählen: Auf den Geräten sind neben der klassischen Hörbibel sogenannte „Trostworte“ gespeichert. Diese beinhalten ausgewählte ermutigende Bibelverse, die im Wechsel mit christlichen Hymnen abgespielt werden. „Musik tut Menschen mit Demenz gut“, erklärt Safari. „Sie lindert ihre Schmerzen. Die meisten Senioren, die die Hörbibel haben möchten, sind Christen. Sie erkennen die Lieder wieder und erinnern sich an die Zeiten, in denen sie noch zur Kirche gehen und dort singen konnten. Manchmal berichten uns Pfleger, dass ältere Menschen die Trostworte anhören und in ihrem Zimmer mitsingen.“ Die Reaktionen auf MegaVoice seien bis jetzt sehr positiv: „Das Gerät ist ein Lebensretter. Die Pflegeheime haben uns mit offenen Armen empfangen, als wir während der Corona-Pandemie auf sie zugegangen sind. Es ist eine Erleichterung für alle – sowohl für die Senioren als auch die Pflegekräfte.“ Einige von ihnen seien zunächst skeptisch gewesen – „aber als sie den positiven Einfluss der Audiobibeln sahen, haben sie alle Skepsis aufgegeben.“

Die positive Resonanz hat die Kanadische Bibelgesellschaft zu weiteren Vorhaben inspiriert: „Im Moment führen wir mit den Geräten Pilotprojekte in Gefängnissen durch“, berichtet Safari. Dafür werden statt Hymnen moderne Lieder mit christlichen Texten verwendet. Die Auswirkungen seien jedoch ebenfalls positiv: „Es scheint gut zu funktionieren.“

Link: Homepage der Kanadischen Bibelgesellschaft

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1 Kommentar

  1. Ich finde es schlimm, dass ältere Menschen so oft an den Rand gedrängt werden. Ich sehe mit meiner alten Tante oft Gottesdienste oder ähnliches und es ist für uns beide aufbauend.

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