Deutschlands erster spiritueller Radfernweg, der "Mönchsweg" in Schleswig-Holstein, bekommt Zuwachs und führt künftig auch durch Bremen und Niedersachsen. Die neue Pilgerstrecke wird am Pfingstmontag (9. Juni) mit einem Fest im Klosterpark Harsefeld bei Stade eröffnet, wie Bremens Pilger- und Dompastor Henner Flügger am Montag ankündigte.

An der 190 Kilometer langen Route zwischen Bremen, Zeven, Stade, dem Alten Land und Wischhafen an der Elbe liegen rund 30 Kirchen, die für Radtouristen geöffnet werden sollen. Der Pilgerweg zieht sich bis nach Dänemark.

 Ziel- oder Anfangspunkt, je nach Planung, ist der Bremer St.-Petri-Dom: Von hier aus wurden im Mittelalter Norddeutschland, das Baltikum und Skandinavien christianisiert. An der Route der damaligen Missionare orientiert sich auch der Radpilgerweg. Er soll künftig von Niedersachsen aus möglicherweise bis nach Köln und Flandern verlängert werden. Im Norden könnte er dann bis ins norwegische Trondheim führen.

 Wer will, kann in Wischhafen mit der Elbfähre nach Glückstadt übersetzen und in Schleswig-Holstein weiterfahren. Dort ist der Mönchsweg bis Fehmarn schon seit 2007 ein Anziehungspunkt für jährlich Tausende von Radtouristen. Seit drei Jahren führt er in Dänemark von Rodbyhavn bis Roskilde. Mit dem niedersächsischen Teil erschließt er nun auf einer Gesamtlänge von 980 Kilometern ohne große Steigungen nicht nur die Landschaft, sondern auch einen wichtigen Teil der kirchlichen Geschichte an der Nord- und Ostsee.

 Eine Broschüre, ein Randwanderführer und die Internetseite geben Auskunft über Strecke, Beherbergungsbetriebe, Gastronomie, Fahrradwerkstätten und Sehenswürdigkeiten. Bis Pfingsten wird die Route mit einem Logo ausgeschildert, das die Silhouette einer Kirche in einer geöffneten Pforte zeigt. Pilgerrouten wie der Mönchsweg böten die Chance, zur Ruhe zu kommen, "sich selbst, seinen Glauben und spirituelle Orte zu entdecken", sagte Bremens leitender evangelischer Theologe Renke Brahms.

(Quelle: epd)