Mit Trauer und Entsetzen reagiert die russisch-orthodoxe Kirche auf den Mord an einem Priester in einer Moskauer Kirche.
Patriarch Kyrill I. nannte das Verbrechen gotteslästerlich, warnte aber zugleich vor übereilten Schlussfolgerungen. Die Polizei geht einem Bericht der Internetzeitung «gazeta.ru» vom Freitag davon aus, dass der Geistliche wegen seiner missionarischen Tätigkeit von religiösen Extremisten ermordet wurde.
Danil Sysojew war Vorsteher der Thomas-Kirche in Moskau. Am späten Donnerstagabend kam ein Unbekannter in die Kirche und fragte laut nach dem Priester. Der Mann trug eine medizinische Gesichtsmaske, wegen der derzeit in Russland grassierenden Grippe erregte dies jedoch kein Aufsehen. Als Sysojew erschien, schoss der Mann auf den Priester und flüchtete. Bei dem Anschlag wurde auch der Dirigent des Kirchenchors verletzt.
Sysojew war als Missionar für die russisch-orthodoxe Kirche aktiv und kümmerte sich um Opfer religiöser Sekten. Nach Angaben von Freunden und Bekannten wurde der Geistliche bereits in der Vergangenheit mehrfach bedroht. Die Polizei geht davon aus, dass dem Mord ein religiöses Motiv zugrunde liegt.
(Quelle: epd)