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Pforzheimer Prediger erneut wegen Volksverhetzung verurteilt

Das Landgericht Karlsruhe hat einen Pforzheimer Prediger wegen Volksverhetzung zu 6.750 Euro Geldstrafe verurteilt. Er hatte Homosexuelle mit Müll verglichen.

Ein Prediger der früheren Pforzheimer «Baptistenkirche Zuverlässiges Wort», die sich nun als «FWBC Seelengewinnen» und Ableger der US-amerikanischen «Faithful Word Baptist Church» bezeichnet, ist auch in zweiter Instanz wegen Volksverhetzung verurteilt worden. Das Landgericht Karlsruhe verhängte am Donnerstag eine Geldstrafe von 6.750 Euro, das entspricht 150 Tagessätzen zu 45 Euro. Mit dem Strafmaß würde er als vorbestraft gelten. Das Urteil ist allerdings noch nicht rechtskräftig. Dagegen kann der Mann innerhalb einer Woche Revision einlegen.

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Der Prediger war im Dezember 2024 vom Amtsgericht Pforzheim wegen Volksverhetzung zu einer geringeren Geldstrafe von 6.000 Euro verurteilt worden. Schon damit hätte er als vorbestraft gegolten. Gegen das erstinstanzliche Urteil hatte er jedoch Berufung eingelegt. Zum jetzt ergangenen Urteil sagte der Richter, der Angeklagte habe in einer Predigt vom Juni 2023, die in Pforzheim gehalten und im Internet hochgeladen wurde, «homosexuelle Menschen und andere Geschlechter mit weggeworfenem Müll verglichen» und letztlich damit gleichgesetzt. Damit habe sich der Prediger der Volksverhetzung strafbar gemacht.

Plädoyer des Verteidigers

Der Verteidiger des Predigers hatte wie in der Vorinstanz erneut den Freispruch seines Mandanten gefordert. Dieser habe lediglich eine Bibelstelle ausgelegt und in die heutige Zeit übertragen. Aussagen seines Mandanten über Homosexuelle seien von der Meinungs- und Religionsfreiheit geschützt. Der Angeklagte selbst sagte vor der Urteilsverkündung, er akzeptiere, «dass das Volksverhetzung ist», verstehe aber nicht, welche konkreten Wörter seiner Predigt volksverhetzend seien.

Die Staatsanwaltschaft Karlsruhe hatte dagegen eine Geldstrafe von 180 Tagessätzen zu 40 Euro verlangt. Sie warf dem Prediger eine menschenverachtende Gesinnung vor. So habe er in einer Predigt zum Hass gegen Homosexuelle aufgestachelt und ihnen «schlicht das Recht auf Leben» abgesprochen. Damit habe er den «Kern des Menschseins angegriffen». Maßgeblich für die Verurteilung sei nicht die Sichtweise des Predigers oder seiner Gemeinde, sondern die Perspektive möglicher Empfänger.

Seit 2023 wird die Gruppierung FWBC Seelengewinnen, die nicht dem Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden in Deutschland angehört, vom baden-württembergischen Verfassungsschutz beobachtet.

Link: Online-Abruf der Predigt „Wehe der sündigen Nation“

Quelleepd

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4 Kommentare

  1. Liebe deinen Nächsten wie dich selbst

    Das Landgericht Karlsruhe hat einen Pforzheimer Prediger wegen Volksverhetzung zu 6.750 Euro Geldstrafe verurteilt. Er hatte Homosexuelle mit Müll verglichen. Da kann ich mich den Auffassungen von Rolf-Dieter Mucke und Günni Kulla gerne voll anschließen. Dennoch liegt dieses Problem hier doch tiefer und ist leider Irrtum vieler Jahrhunderte. Die Antike bringt Homosexualität mit Sünde in Verbindung, weil man lediglich an brutale Sekten dachte und/oder an Orgien, die man auch den Menschen in Sodom unterstellte. Im Heute betrachtet ist damit eher Pornografie gemeint, oder Einrichtungen wie Swingerclubs und sadistische Praktiken. Oder aktuell auch die vor Jahrzehnten bestehende Sekte der „Kinder Gottes“, in der Prostitution Methode zum Jüngermachen war. Oft wurden daher vor allem auch labile Jugendliche und junge Erwachsene in den Untergrund verschleppt und einer Gehirnwäsche unterzogen. Es ging ja wie so oft darum, mit dem Geld der unfreien Opfer die Finanzen dieses unchristlichen Netzwerkes zu finanzierten. Diese Gruppierung war eine der gefährlichsten Psychosekten auch in Deutschland. Im Altertum gab es allerdings auch Gruppierungen, die jede Art von Gewalt praktizierten, weil körperliches vergänglich war und der Körper wertlos angesehen wurde, nicht aber die Seele. Heute ist der ganze Mensch wichtig. Wir glauben ja, dass in einer gesunden Seele ein gesunde Geist, oder auch der Heilige Geist gern wohnt.

    Homosexuelle sind daher ganz normale Menschen – so freundlich oder unfreundlich wie alle unsere Zeitgenossen – die wie im Durchschnitt aller Menschen auch als Quere ganz normale menschliche, harmonische, vertrauensvolle und lebenslange Partnerschaften pflegen möchten. Es gibt auch unter Normalos Menschen, die eben dies niemals möchten, aber dies ist eine andere Frage. Jedenfalls so wie wir von Gott letztlich geschaffen wurden, so sind wir auch von Gott geliebt. Jesus ist für jeden und daher die Schuld der ganzen Welt am Kreuz gestorben, was oft vergessen wird. Es geht bei Homosexualität um Biologie. Und leider gibt es daher auch Menschen, die mit ihren Körpern kein Schwimmbad aufsuchen können, weil sie äußerlich beiderlei Geschlechtsmerkmale haben und sich so nicht nackt unter eine Dusche stellen könnten bzw. wollten. Dies kann niemand wegdefinieren. Auch wie alle Seelen entsprechend unterschiedlich geformt sind, ist angeboren.( Homosexuelle Tiere gibt es in der Natur ebenfalls).

    Aber selbst wenn dies alles unberücksichtigt bleibt, ist richtig was Rolf-Dieter Mucke schreibt: „Mit dem Maß mit dem Ihr messt, werdet Ihr auch gemessen werden. Richtet nicht, auf das Ihr nicht gerichtet werdet“! Da denke ich auch an Jesus, der die richtige Ehebrecherin, damals eine nur auf Frauen angewandte böse Verfehlung, nicht verurteilen wollte. Die Männer gingen wortlos davon, weil sie Jesu Worte beeindruckte, dass wer ohne Sünde sei den ersten Stein werfen sollte. Im übrigen ist auch bekannt, dass Steinigungen im Judentum (als sehr brutale Todesstrafe) nur sehr selten – oder fast nie – und nur aufgrund auch eines Gerichtsurteils ausgesprochen wurden. Es handelt sich leider auch um unsere unchristliche Propaganda in der Antike gegen Juden, obwohl doch zur Christengemeinde Judenchristen und Heiden gehörten. Immerhin hat das Apostelkonzil die sehr tolerante Auffassung formuliert, dass damalige für Juden geltende Speisevorschriften für Heidenchristen nicht gelten mussten und jede/r sich nach seinem Gewissen verhalten darf. Dies war damals eine enorm tolerante Sichtweise, daher sehr liebevoll und einfühlsam. Auch bei uns kann jemand ein schlechtes Gewissen haben und ein anderer eben nicht und dies zu berücksichtigen ist ein sehr hohes kulturelles Gut. Christen die aber Hass verbreiten, sind ein schlimmes Problem. Auch Christen denken und ticken unterschiedlich, aber sie beten vielleicht doch gemeinsam.

  2. Tja diese Strafe hat der Prediger auch verdient. Unser geliebter HERR sagt nicht umsonst: Mit dem Maß mit dem Ihr messt, werdet Ihr auch gemessen werden. Richtet nicht, auf das Ihr nicht gerichtet werdet … Bei diesem Prediger kann ich mir nicht vorstellen, daß Er wirklich ein
    wiedergeborener echter CHRIST ist … wenn doch, dann brauch Er dringend entspr. seelsorgliche Unterweisung etc.

  3. welch eine Schande, dass dieser Prediger vor Gericht auch noch versucht sich zu rechtfertigen bzw. er und sein Anwalt. Ich empfehle ihm Römerbrief 15 , 7 etwas genauer zu studieren . Hier ist die Rede von der Würde und dem Wert eines jeden Menschen. Man sollte nicht auf angebliche Fehler und Schwächen des Einzelnen achten.

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