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„Todsünde Schwimmbad“: Keine Befreiung vom Schulschwimmen aus religiösen Gründen

Mitglieder einer christlichen Kirche wollten per Klage ihre Kinder vom Schwimmunterricht befreien lassen – ohne Erfolg. Die Glaubensgemeinschaft hat sogar ihren eigenen Papst.

Vor dem Verwaltungsgericht Freiburg ist eine Klage von Eltern gescheitert, die ihre Kinder aus religiösen Gründen vom schulischen Schwimmunterricht befreien lassen wollten. Das Gericht wies die Klage von Angehörigen der christlichen Glaubensgemeinschaft «Palmarianische Kirche» zurück, teilte das Gericht am Mittwoch in Freiburg mit. Es folgte damit der Argumentation von Schule und Regierungspräsidium Freiburg, die sich auf den staatlichen Erziehungs- und Bildungsauftrag und die Integrationsfunktion von Schule beriefen.

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Nach den Geboten der Kirche müssten sich Angehörige der Glaubensgemeinschaft «anständig» kleiden und sie dürften keine Stätten aufsuchen, an denen es «schamlose Zurschaustellungen» gibt, heißt es in der Pressemitteilung des Verwaltungsgerichts. Eng anliegende Bekleidung oder etwa ein Burkini seien nach den Bekleidungsvorschriften der Palmarianer verboten. Die Kläger hätten vorgetragen, dass nach ihrem Glauben bereits das Betreten eines Schwimmbads eine «Todsünde» darstelle. Dem folgte das Gericht nicht.

Abspaltung der römisch-katholischen Kirche

Die «Palmarianische Kirche» ist eine christliche Gruppierung, die sich 1978 von der römisch-katholischen Kirche abgespalten hat. Sie sieht sich nach eigener Darstellung als «einzige und wahre Kirche Christi» und hat einen eigenen Papst. Der Sitz der Kirche befindet sich im spanischen Ort El Palmar de Troya (Provinz Sevilla). Den Angaben der Kirche zufolge hat es seit 1968 Erscheinungen der Jungfrau Maria und himmlische Kundgebungen in dem Ort gegeben.

Das Urteil des Gerichts ist noch nichts rechtskräftig. Die Beschwerdeführer aus dem Landkreis Tuttlingen können Berufung beim baden-württembergischen Verwaltungsgerichtshof in Mannheim einlegen.

Quelleepd

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2 Kommentare

  1. Leider eine besondere Art von Psycho-Religion und eher gefährlich

    Was es alles gibt. Ich muss und will hier klar nicht nur meine Meinung, sondern auch feste Überzeugung äußern: Wenn Gott mich so liebt und wie ich bin erschuf, hat er mich auch mit meinem Körper, ebenso mit meiner Sexualität, gegebenenfalls in jungen Jahren mit auch mit der subjektiven Schönheit und im Älterwerden mit meinen Falten, Fehlfunktionen und einem Langsamerwerden erschaffen. Ich bin wie jeder andere ein Geschöpf eines großen Gottes, der in Jesus uns seine unendliche Liebe und Barmherzigkeit zeigte. Aber leider gibt es Menschen, die leider falsche Schlüsse aus ihrem Gott ziehen. Ich kannte vor vielen Jahrzehnten einen Pfarrer, der laut eigenem und jederman informierendem Geständnis, jedes unserer Schwimmbäder mied, wie der Teufel das Weihwasser. Ihm seien die Gedanken, die ihm dann durch den Kopf gingen, wie die Heimsuchung sehr böser Geister. Dies muss man ernstnehmen, aber eher als Problem, welches mit fast bereits kranken ‚Empfindungen sich als böse definiert: Statt sich als Mensch zu wissen, der auch Geist von Geist Gottes ist. Dahinter können wir tiefgreifende und oftmals gut verdrängte Probleme stecken.

    Um es klarer zu formulieren: Alle Psychologen sagen uns, egal ob diese selbst gläubig oder nicht sind, daß alle Menschen ob sie wollen oder nicht,
    sexuelle und daher auch sexistische Phantasien haben. Auch wenn manche unserer Mitmenschen dies nie und nimmer sich eingestehen oder gar zugeben. Fast jeder Mensch freut sich über schöne Menschen, insbesondere beim anderen Geschlecht. Wir dürfen andere Menschen lieben, weil sie schön sind, aber auch wenn sie nicht (mehr) schön sind, wenn sie vielleicht schwierig werden, uns zur Last fallen und uns auf der Seele herum treten. Aber wer von seinen Gedanken eines Versündungswahnes getrieben wird, sollte sich einen guten Therapeuten suchen. Dass es eine Kirche gibt, die mit Versündigungsängsten arbeiten, die Wohlanständigkeit in überzogener Form propagieren, muss mich sehr zweifeln lassen daß unter solchen obliegenden Lehren der Heilige Geist auch eine Lufthoheit über den Glaubenden gewinnen kann. Leider begegnen uns Psychosekten und solcherart Kirchenformen auch in neuen Formen, ebenso solche wie hier. Da kann man dann nur vor warnen, nicht weil sich dort die versammeln die meist gleichen Probleme haben, sondern diese Probleme sich hier auf guten Nährboden noch verbreitern. Ich halte dies schlicht für gefährlich.

    Die «Palmarianische Kirche» ist eine christliche Gruppierung, die sich 1978 von der römisch-katholischen Kirche abgespalten hat. Sie sieht sich nach eigener Darstellung als «einzige und wahre Kirche Christi» und hat einen eigenen Papst. Der Sitz der Kirche befindet sich im spanischen Ort El Palmar de Troya (Provinz Sevilla). Den Angaben der Kirche zufolge hat es seit 1968 Erscheinungen der Jungfrau Maria und auch sehr himmlische Kundgebungen in dem Ort gegeben.

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