Als einzige Christin in der Familie ist der muslimische Fastenmonat für die 24-jährige Sharifa besonders herausfordernd. Trotzdem nutzt sie den Ramadan, um die Nähe zu Jesus zu suchen.
Am Sonntag endete weltweit der muslimische Fastenmonat Ramadan. Viele Christinnen und Christen in muslimischen Familien sind während dieses Monats besonders hohem Druck von ihrer Familie ausgesetzt. Open Doors berichtet, wie Sharifa (Name geändert) die Ablehnung ihrer Eltern überwindet:
Gegen die Verbitterung
Sharifa und ihre Mutter trafen beide im Jahr 2018 die Entscheidung, Christen zu werden, heißt es in dem Bericht. Während des Ramadan 2021 kehrte die Mutter zum Islam zurück. Seitdem sei Sharifa als einzige Christin in der Familie immer stärker isoliert. Die Abkehr ihrer Mutter von Jesus mache der jungen Christin sehr zu schaffen. Zusätzlich dazu zwang ihr Vater sie, während des Ramadan islamische Rituale durchzuführen.
„Er weckte mich jeden Tag um 3 Uhr morgens auf und zwang mich, am gemeinsamen Essen und den [islamischen] Gebeten teilzunehmen. Er sagte mir, ich solle so wie sie fünfmal am Tag beten, und er zwang mich, ein Kopftuch zu tragen. Da er wusste, dass ich mich dagegen sträubte, sagte er mir, ich solle an diesen Tagen richtig fasten, und erst dann dürfe ich in die Kirche gehen.“
Das Verhalten ihres Vaters habe Sharifa tief verletzt und zornig gemacht. Doch statt diesen Gefühlen Raum zu geben, wollte sie die Zeit nutzen, um Jesus näherzukommen: „Ich beschloss, 14 Tage lang zu fasten und mir Zeit zum Gebet zu nehmen“, erklärte Sharifa.
Am Ende des Ramadan forderten Sharifas Eltern sie auf, sich zwischen Islam und dem christlichen Glauben zu entscheiden. „Sie sagten mir, dass sie mich nicht als ihr Kind behandeln würden, wenn ich weiterhin Christin sei. Ich betete noch drei Tage lang und sagte ihnen dann, dass ich weiterhin dem Herrn folgen werde“, erzählte die 24-jährige.
Das Böse mit Gutem überwinden
Ihre Eltern machten die Drohung wahr: „Kürzlich hörte ich, wie meine Mutter jemandem am Telefon sagte, ich gehöre nicht zu ihrer Familie, weil ich Christin bin.“ Diese Ablehnung zeige sich in vielen alltäglichen Situationen. „An manchen Tagen essen sie beide, und für mich bleibt nichts mehr zu essen übrig“, erklärte Sharifa. „Meine Mutter holt meine Wäsche aus der Waschmaschine und wäscht nur ihre Wäsche.“ Immer wieder höre sie auch Aussagen wie: „Du wirst es wegen deiner Religion zu nichts im Leben bringen.“
Wenn sie sonntags von der Kirche zurückkehrt, seien Sharifas Eltern oft nicht zu Hause und die Tür verschlossen. „Ich warte dann draußen, bis sie zurückkommen. Wenn sie zurückkommen, sprechen sie liebevoll miteinander, aber mir gegenüber verlieren sie kein Wort.“
In solchen Situationen finde Sharifa Halt bei Jesus. „Ich schließe mich im Badezimmer ein und bete, bis mein Vater verlangt, dass ich herauskomme.“ An manchen Tagen wache sie um Mitternacht auf und lese heimlich in der Bibel, ohne von ihren Eltern bemerkt oder gesehen zu werden.
Mithilfe einiger lokaler Partner von Open Doors konnte Sharifa 2022 eine Bibelschule besuchen, heißt es weiter. Dadurch wuchs ihr Glauben und sie wurde neu gestärkt, mit der Situation zu Hause umzugehen.
„Bevor ich die Bibelschule besuchte, reagierte ich wütend auf meine Eltern, als sie mich zwingen wollten, zum Islam zu konvertieren. Aber jetzt habe ich gelernt, geduldig zu sein und ihnen sogar auf jede erdenkliche Weise das Evangelium weiterzugeben“, erzählte Sharifa.
Das überkonfessionelle christliche Hilfswerk Open Doors ist nach eigenen Angaben seit 1955 in mittlerweile mehr als 70 Ländern für verfolgte Christen aktiv. Der deutsche Zweig ist als Verein organisiert und wird vor allem von Freikirchen unterstützt.
Alle Menschen sin gleich und von Gott erschaffen.
Es mag (vielleicht sogar öfters) vorkommen, daß in gemischt-religiösen Familien einzelne christliche Menschen schlecht behandelt werden und dies ist sicherlich schlimm und solches verdient hier auch keine milde Reaktion. Was ich öfters hörte von Menschen, die aus Syrien kommen, daß eben dort in bestimmten Gegenden die Menschen Haus an Haus und Familie an Familie religionsverschieden sind, ausgesprochen gut vorallem nachbarschaftlich miteinander umgehen. Gut gebildete jungen Syrer oder anderen Leute aus Nahost hierzulande, tragen oft kein Mittelalter im Herzen, keine verkrustete Intoleranz, sie haben moderne Rollenvorstellungen von Frauen und Männern und die weibliche Menschen unter ihnen machen nicht den Eindruck, daß sie nicht genug selbstbewusst sind. Ich würde sehr raten, differenziert mit Negativbeispielen umzugehen. Als ein Reisender aus Deutschland vor Jahrzehnten aus dem Iran berichtete, kam auch die Geschichte zum Vorschein, daß die Gastgeberinnen (fast als vollverschleierte Frauen) mit ihren deutschen Gästen durch die Mittagshitze der Großstadt marschieren mussten. Zuhause angekommen waren sie aber in ganz wenigen Minuten wunderhübsche Wesen in moderner europäischer Bekleidung. Denn leider machen Kleider Leute, wie schon der Dicher Gottfried Keller einst feststellte – und Vorurteile: Es sind nicht alle Katzen „grau“. Nun macht ja Kleidung nicht den Menschen aus, auch nicht das Gegenteil von Kleidung.
Jemand hat vorgeschlagen, chronisch sexistisch denkende Zeitgenossen zur seelischen Gesundung mit in einen FKK-Urlaub zu nehmen. Auch der Anblick eines Menschen, ohne alle seine Hüllen, straft nach den des Dichter Gottfried Keller Ansichten „Lügen“. Denn solche Blicke in die nackte Realität ist desillussionierend. Der Mensch, heruntergebrochen auf seine Geschöpflichkeit, macht jung und alt, hübsch und hässlich, sehr raidikal gleich. Nur die Anzahl der Falten lässt sich nicht marginalisieren, aber auf die kommt es dann auch nicht mehr an. Alle Menschen sind gleich und von Gott erschaffen. Und es gibt auch nicht nur christliches, jüdisches oder sonstiges Blut. Denn die Menschlichkeit gilt allen Menschen, seit Gott Mensch wurde und von Unmenschen blutig an ein Kreuz genagelt wurde. Am nacken Menschen kann man alles verhüllen, aber nie seine Empathie.