Der Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden erneuert seine Strukturen. Das Ziel: die Stärkung der örtlichen Gemeindearbeit.
Nach dem Beschluss des BEFG am vergangenen Wochenende wird der Bund in 25 Regionen aufgeteilt, in denen Teams aus Haupt- und Ehrenamtlichen die Gemeinden vor Ort unterstützen. Das Konzept, das in den kommenden zwei Jahren umgesetzt werden soll, steht unter dem Motto „Unser Bund 2025 – Segen bewegt“ (UB25). Ein erheblicher Teil der bisher zentral organisierten inhaltlichen Bundesarbeit wird in diesem Zusammenhang reduziert: In der Bundesgeschäftsstelle in Elstal werden Stellen abgebaut oder in die Regionen verlagert. Gleichzeitig sollen administrative Aufgaben künftig stärker gebündelt und auf Bundesebene organisiert werden.
„Gemeinden sind Hoffnungsorte, die bewegt von Gott Segen weitergeben und ihr Umfeld mitgestalten. Die neue Struktur soll Gemeinden stärken und sie dabei unterstützen, ihren Auftrag in der Welt zu leben“, erläuterte die am Vortag gewählte neue BEFG-Präsidentin Natalie Georgi am Rande der Tagung. Die 25 Regionen lösen die bisherigen zwölf Landesverbände ab. Regionale Teams werden zusammen mit Regionalreferentinnen und Regionalreferenten in den neuen, kleineren Einheiten die missionarische Gemeindeentwicklung und die Arbeit mit jungen Menschen fördern – durch individuelle Beratung und Schulungen und indem sie gemeinsame Projekte der Gemeinden initiieren.
Finanzielle Zukunft
In weiteren Beschlüssen legte der Bundesrat Details für die Umsetzung des Konzepts fest. So werden die regionalen Einheiten – anders als die bisherigen Landesverbände – keine eigenen Beiträge erheben, sondern die Arbeit des Bundes und der Regionen wird über einen gemeinsamen Beitrag finanziert, den jede Gemeinde zahlt. Dabei werden die Regionen über ihr eigenes Budget verfügen.
Die Bundesratstagung findet in der Regel einmal im Jahr statt. Sie ist als Kirchenparlament das höchste Entscheidungsgremium des Bundes Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden, zu dem fast 800 Baptisten- und Brüdergemeinden gehören.
Hört sich gut an
Die Veränderungsprozesse hören sich gut an. Sie sind sicherlich theologisch-geistlich sinnvoll, wie sie auch bei unseren sehr vielen evangelischen Landeskirchen und der Katholischen Kirche immer auch einen Anhalt an Glaubensgrundsätzen und am Vertrauen in Gott haben sollten. Diese Bemühungen, bestimmte Interaktionen in Regionen zu verlagern und zu entbürokatisieren, ist sicherlich lobsam, allerdings für die beiden Noch-Volkskirchen sicherlich etwas schwieriger, denn in einer komplizierten Welt, insbesondere wenn der Staat aufgrund dessen Subsiaritätsprinzipes hier vordringlich soziale Aufgabe an Freie Träger deligiert, kann Bürokratisierung nicht so stattfinden, wie wenn man (sinnbildlich) an einem vierbeinigen Stuhl ein solche Bein entfernt. Und nicht alle Funktionen gelingt es hinreichend sinnvoll zu digitalisieren. Auch nicht Seelsorge und jede Form einer Glaubensvermittlung.