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Papstwahl: „Man muss mit Überraschungen rechnen“

Für Kardinal Reinhard Marx spielt bei der anstehenden Papstwahl die Herkunft des künftigen Kirchenoberhaupts „keine Rolle“.

Bei der Papstwahl gehe es «um die Persönlichkeit, es geht um eine Person, die verbinden kann, die Menschen zusammenführen kann», sagte der Münchner Erzbischof Marx am Montagabend im heute journal des ZDF und ergänzte: «Wir brauchen keinen Funktionär, wir brauchen keinen Manager.»

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Marx, der selbst als Kardinal wahlberechtigt ist, warb für einen Kandidaten, der weltweit zur Sprache bringen kann, was den Kern des christlichen Glaubens ausmacht. «Kontinent spielt keine Rolle, Sprachen spielen keine Rolle», sagte der katholische Theologe. Papst Franziskus war am Ostermontag im Alter von 88 Jahren gestorben. Am Samstag wird er beigesetzt. Spätestens 20 Tage nach dem Tod eines Papstes beginnt im Vatikan das Konklave zur Wahl des Nachfolgers.

Der ehemalige Bundestagspräsident Wolfgang Thierse (SPD) nannte die Lage in der katholischen Kirche angesichts konservativer Beharrungskräfte auf der einen und ungeduldiger Modernisierer auf der anderen Seite unübersichtlich. «Man muss mit Überraschungen rechnen. Denkbar ist ein Nachfolger aus Afrika oder Asien», sagte der Katholik dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (Dienstag) zur bevorstehenden Papstwahl.

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16 Kommentare

  1. Als Nichtkatholik und Nichtchrist möchte ich an dieser Stelle auch noch mal etwas zu Franziskus schreiben.

    Ich war schon etwas überrascht, wie viele kritische bis zu sehr negativen Kommentaren es direkt in den Tagen nach seinem Tod über ihn gab in der Presse. Tenor: Viel angekündigt, wenig bis gar nichts umgesetzt. Keine Entwicklung bei Frauengleichberechtigung, Homosexuellengleichberechtigung, Zielen des synodalen Wegs, teilweise diskriminierende Äußerungen, kein stringentes Handeln beim Missbrauchsskandal usw.

    Ich habe das Gefühl, dass diese Kritik auch, vielleicht sogar vor allem aus der christlich-katholischen Ecke kam. Und zwar sowohl von liberaler als auch aus der erzkonservativen Ecke. Er scheint beiden ein Dorn im Auge gewesen zu sein. Der Erzkonservativen wohl wegen seiner Kritik an Prunk und Macht.

    Ich finde diese Kritik in vielen Fällen inhaltlich richtig. Ich finde auch, dass er deshalb kein guter Papst gewesen ist. Aber man hätte auch mit manch harter Kritik schon aus Respekt, insbesondere als Katholik und Christ, warten können, bis er beerdigt ist.

    Aber obwohl ich sein Handeln als bestenfalls als halbherzig ansehe, kann ich ihm in einem Punkt nur positiv beschreiben:

    Franziskus war für mich ein glaubhafter Christ.

    Und das ist bei Christen gerade in Macht- und Führungspositionen alles andere als selbstverständlich.

    Das Christentum lässt sich in 2 Worten zusammen fassen: Nächstenliebe + Gottesliebe.

    Menschen machen Fehler, irren sich, handeln falsch. Weil sie Menschen sind. Aber obwohl sie nicht immer nach ihren Leitlinien handeln, ist es doch wichtig, ob sie diese wirklich glauben.

    Bei aller Kritik an Franziskus, ich habe keinerlei Zweifel, dass er an Gott geglaubt hat und das Nächstenliebe tief in ihm verankert war. Das zeigte sich vor allem in seinem Handeln vor seiner Papstwahl als Bischof und Kardinal in Südamerika.

  2. In Anbetracht dessen, dass Franziskus einen Großteil der wahlberechtigten Kardinäle ernannt hat, sie somit alle neu sind, ist das alles wohl sehr unberechenbar.

    Vielleicht wird es ja Kardinal Woelki. Würde doch passen.

    • Ehrlich gesagt, könnte ich mir vorstellen, dass es der lateinische Patriarch von Jerusalem wird, Pierbattista Pizzaballa. Er ist, glaube ich, ein sehr fähiger und sympathischer Mensch.

  3. Gott sei Dank für die Reformatoren, sonst würden wir unsere Seelen immer noch mit guten Werken retten wollen, unser Heil bei Maria und den Heiligen suchen, die Vermittlung durch die Priester brauchen und den Papst in seiner Unfehlbarkeit als Vertreter Petri auf Erden verstehen.
    „Ihr sollt euch nicht Vater nennen lassen“ befiehlt Jesus seinen Nachfolgern und wir sollen uns in acht nehmen vor Leuten die gebieten nicht zu heiraten. Ein weiteres „Gott sei Dank“ für echte Christen die in der katholischen Kirche zu finden sind, die trotz all diesen Verirrungen den Weg zu Christus gefunden haben. Aber diese Kirche als Institution müssen wir nicht kritiklos hinnehmen und somit auch aus der anstehen Papstwahl kein großes Ding machen. Mich würde es nicht wundern, dass wie so oft ein blinder Blindenführer das höchste Amt dieser Kirche übernimmt.

      • Lieber Chey, das ist billig! Paulus bezeichnet Ehelosigkeit als Gabe die manchen gegeben ist. Die KK schreibt es den Priestern vor!

        • Paulus sieht die Ehelosigkeit als erstrebenswert. Nur wer sich gar nicht enthalten kann, soll heiraten Also klare Rangfolge.

          Übrigens wird man freiwillig und in Kenntnis der Voraussetzung Priester, oder?

          • du willst nicht verstehen oder? Die Ehe ist von Gott gewollt und dies ist auch die Botschaft der Schrift !
            „freiwillig Prister“ ? Natürlich, aber was ist mit den Männern die Gott dienen, aber auch die Ehe leben wollen?
            Derselbe Paulus der Ehelosigkeit bevorzugt, erwartet von den Leitern einer Gemeinde , dass sie verheiratet sind!
            Kann es sein du widersprichst gern aus Prinzip?

            • Kann es sein, dass du bei den Katholiken alles negativ auslegst?

              Man kann Gott auch dienen, ohne Priester zu sein.

      • In der Bibel menschelt es auch

        Hallo Chey: Leute wie Paulus als Völkerapostel hat nur denjenigen von einer Ehe abgeraten, die wie er selbst immer für das Reich Gottes
        in der Weltgeschichte ständig unterwegs waren. Diplomatisch ausgedrückt sah er dies darin, daß diese Ehelosigkeit dann eine Gabe sei. Das Pauluswort kann man auch nicht für die vorgeschriebene Ehelosigkeit heutiger Priester verhaften, genauso nicht wie ein anderes von ihm , daß das Weib aber in der Gemeinde zu schweigen habe. Eher ist diese letzte Überlieferung zwischen den Zeilen doch eher eine versteckte Kritik der Bibelautoren. Ehelosigkeit hatte in der Geschichte bisher weder funktioniert, noch wurde sie überhaupt eingehalten.

        Das Zölibat abzuschaffen, was man sich nach dem 2. Vatikanischen Konzil von vielen Seiten erhoffte, dürfte ein sehr schwieriger Akt sein, denn was einmal Kirchenrecht ist, kann nicht plötzlich als falscher Weg beschrieben werden. Aber dieser schwierige Akt ist allerdings sehr notwendig, denn ein Mensch grundsätzlich so zu definieren, er könnte seine Sexualität einfach ablegen und würde damit niemals auch Probleme bekommen, halte ich für schlicht einen sehr dummen Irrtum. Alleine der Umstand, daß Priester so leben müssen, aber seine Kollegen als Altkatholiken aber heiraten dürfen, halte ich für grenzwertig ebenso gegenüber Menschenrechten. Kein Wunder, daß Menschen mit einer anderen sexuellen Orientierung nicht von allen, aber manchen im katholischen Klerus, eher mit sehr zwiespältigen Gefühlen begegnet wird. Aber unsere evangelischen Pfarrer dürfen gerne immer gerne heiraten, sogar gleichgeschlechtlich, sich dann auch Pfarrämter teilen, heute kräht kein Hahn mehr danach und nachweislich ist auch kein Feuer vom Himmel gefallen. In der Regel sind diese Seelsorger so gut oder schlecht wie alle anderen. Dafür haben unsere Pfarrer andere Probleme, nämlich jene, daß leider wie bei allen Menschen Scheidungen stattfinden. Früher wurde dies bestraft, aber Trennung ist in sich schon Strafe genug, wobei verfehlte Beziehungen fast nie absichtlich in Kauf genommen werden. Der Vollständigkeit halber: Das Alte Testament spricht häufig sowie kurz und knapp sexuelle Umstände an, mit „er wohnte ihr bei“. Im Neuen Testament gibt es, außer bei der Ehebrecherin, der Jesus gerne ihre Schuld vergibt, keinerlei Hinweis auf eine vorhandene Sexualität. Oder doch: Als Maria schwanger wird, kann sie dies nur wegen (einer falsch verstandenen) Erbsünde, die nicht vererbt wird, nur als Jungfrau werden. Dabei steht im Urtext, für jeden der ihn übersetzen kann, daß es sich um eine „junge Frau“ handelte. Dafür hat auch nur ein Evangelium übernommen, Maria sei eine Jungfrau gewesen. Ängstlich Dinge nicht zu entmythologisieren ist für mich eher Glaubensschwäche, insbesondere wenn man schwindelt und Tatsachen (siehe Urtext) hier einfach ignoriert. Allerdings ist Jungfrauengeburt auch eine Chiffre, daß da ein besonderer Mensch geboren wurde, nämlich Jesus. Denn auch Buddha wurde von einer Jungfrau geboren.

    • Vielleicht solltest Du Dich doch einmal näher mit der katholischen Kirche beschäftigen. Sie hat mit den Heiligen und Maria einen großen Schatz. Besonders beeindruckend finde ich z.B. die Geschichte des Heiligen Hauses von Loreto, also des Hauses in dem Maria die Verkündigung hörte und das im Mittelalter auf nicht erklärliche Weise nach Italien gelangte (wissenschaftlich erwiesen). Was gibt es gegen die Ehelosigkeit bei Priestern zu sagen? Es ist ja alles freiwillig und bei dem Programm, das Priester zu bewältigen haben, vielleicht auch sinnvoll. Die Päpste in jüngerer Zeit waren oft beeindruckende Persönlichkeiten, die vielfach doch in dieser Welt Orientierung boten. Mir persönlich kommt das hilfreich vor.

      • „die Geschichte des Heiligen Hauses von Loreto, also des Hauses in dem Maria die Verkündigung hörte und das im Mittelalter auf nicht erklärliche Weise nach Italien gelangte (wissenschaftlich erwiesen). “

        Das ist euphemismtisch ausgedrückt. „Unerklärlich“ ist da nichts. Nur unbekannt. Es gibt Indizien dafür (mehr nicht), dass Steine bzw. Teile des Hauses in Loreto tatsächlich aus Israel bzw. Nazareth stammen – abgebaut um 1291 aus Furcht vor den anrückenden Mamluken. Mehr nicht. Die Steine wurden wohl per Schiff zunächst nach Illyrien transportiert, aber nicht, wie in der Legende, von Engeln getragen. Ob Maria überhaupt in jedem Haus in Nazareth wohnte, ist unbekannt. Nicht einmal die Katholische Kirche legt sich da offiziell fest. Es sei „Sache des Glaubend“. Die Legende scheint einen historischen „Kern“ zu haben, mehr aber nicht.

        Ganz kurz zum Zölibat: Der wurde erst nach 1139 in der Westkirche verpflichtend. Vorher waren Priester und Bischöfe in der Regel verheiratet, auch wenn es Tendenzen gab, nach der Priesterweihe unverheiratet zu bleiben. Paulus schrieb, dass ein Gemeindevorsteher/Bischof nur „eine Frau“ haben sollte. es gab zwar tehologische Gründe für den Zölibat, aber auch machtpolitische: Ehelose priester konnten ihren Besitz und Pfründe nicht an Frauen oder Kinder vererben,

  4. Glaubwürdig das Evangelium in allen Kontinenten zur Sprache zu bringen ist wahrscheinlich so mit der wichtigste Punkt. Ich bin ganz optimistisch, dass wieder ein guter Papst gefunden wird. Vielleicht gibt es ja tatsächlich wieder eine Überraschung, jemanden, mit dem niemand gerechnet hat.

  5. Ein neuer Papst muss Erneuerungswerk von Franziskus fortsetzen

    Ich war als evangelischer Christ, also unbedingt auch ökumenisch orientiert, über das beharrliche Bemühen von Papst Franziskus sehr dankbar, einen Reformkurs zu implementieren. Da wäre wichtig, daß ein neues Oberhaupt der Katholischen Kirche durch den Bischof von Rom, möglichst in einem noch jungen Alter gewählt wird und daher möglichst viel Zeit übrig bleibt, diese große Weltkirche an vielen Ecken und Enden tiefgehend zu reformieren. Die Franziskus zur Verfügung gestandenen 12 Jahre Lebenszeit sind leider nicht ausreichend für ein Kirchenoberhaupt, um tiefere Reformen anzustoßen. Klar ist dabei, daß auch ein Papst kein Alleinherrscher ist, andererseits aber die Kräfte der Beharrung einer Altherrenriege im Vatikan, doch sehr groß sind. Es hat dann letztlich für kleinere Schritt gereicht, noch nicht eine wirkliche kirchliche Demokratisierung, für mehr Frauenrechte und -ämter, auch nicht im Ansatz das Priesteramt zu ändern und dass – wie nach dem Konzil von vielen erhofft – die Priester heiraten dürfen. Die Kirchen insgesamt müssen wieder mehr Vertrauen schaffen hinsichtlich der Mißbrauchsskandale und es gilt den Skandal einer nicht vorhandenen Abendmahlsgemeinschaft beizulegen. Natürlich brauchen alle Kirchen und christlichen Gemeinschaften den Heiligen Geist und so eine grundsätzliche Neuevangelisierung. Es wäre wunderbar, wenn irgendwann die Kirchen wirklich zu einer gemeinsamen Kirche einer Einheit in der Vielfalt zusammenwachsen. Dann bewegt sich die Christenheit wieder auf einem gemeinsamen Weg, denn die Zersplitterung in unzählige Kirchen und Konfessionen, ist kein durchdringendes Glaubenszeugnis. Wir brauchen arme, aktive und mobile Kirchen, die auch an die Ränder und an die Hecken sowie Zäune der Welt gehen, dort wo die Menschen leben, arbeiten oder ihre Freizeit verbringen. Die Revolution der Liebe Gottes, die durch Jesus grundgelegt wurde, muß fortgesetzt werden und wir als Christ:innen müssen uns alle dafür einsetzen, daß die Liebe Gottes gelebt wird, auch durch uns. Einige große Pflöcke hatte schon Franziskus eingeschlagen. Das Motte könnte – hier etwas zugespitzt auch lauten -“ ich kenne keine Evangelikalen, keine Charismatiker, keine Modernisten und auch keine Konservativen mehr, sondern nur Christinnen und Christen, die beten, arbeiten, lieben und die Bergpredigt in ihrem Herzen bewegen“! Unsere größte auch ökumenische Aufgabe ist es, Tankstellen für viele menschlichen Seelen zu sein, ein Licht der Welt und Salz der Erde. In Routine erstarrte Kirchengemeinschaften tragen nicht dazu bei, daß unser aller Glaube und die gelebte Liebe wirklich wahrgenommen wird. Vielleicht sollte man die Katholiken- und Kirchentage zu großen gemeinsamen Tagen aller Gläubigen zusammenlegen, dies würde sicherlich auch öffentlich sehr glaubwürdig ankommen. Es wäre Zeugnis echter Gemeinschaft

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