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Auswärtiges Amt: Kein „Weihnachtsverbot“ an Schule in Istanbul

Der Streit über die Thematisierung von Weihnachten im Unterricht an einer deutschen Auslandsschule in Istanbul scheint beigelegt. Wie der Sprecher des Auswärtigen Amtes, Martin Schäfer, am Montag in Berlin sagte, hat es inzwischen Gespräche zwischen den türkischen und deutschen Verantwortlichen an der Schule gegeben.

Er sei zuversichtlich, dass „Missverständnisse ausgeräumt“ und an dieser Schule im Unterricht selbstverständlich auch über deutsche Weihnachtsbräuche gesprochen werden könne, sagte Schäfer. Den Vorwurf eines „Weihnachtsverbots“ wies er zurück. Niemand in der Türkei verbiete irgendjemandem, Weihnachten zu feiern, sagte er.

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„Lediglich Diskussion über Art der Vermittlung von Weihnachtsbräuchen“

Schäfer erklärte, an der Schule habe es Diskussionen darüber gegeben, wie und in welcher Weise über deutsche Traditionen und Bräuche gesprochen werde. Es sei eine Angelegenheit allein dieser Schule. Über ähnliche Vorkommnisse an anderen Schulen in der Türkei wisse er nichts.

Am Wochenende war bekanntgeworden, dass es an der „Istanbul Lisesi“, an der auch deutsche Lehrer arbeiten und das deutsche Abitur abgelegt werden kann, Streit über die Thematisierung des Themas Weihnachten im Unterricht gab. Zudem wurde ein Konzert im deutschen Generalkonsulat in Istanbul vonseiten der Schule abgesagt. Schäfer sagte, diese Entscheidung habe das Außenministerium überrascht. Nach seinen Angaben hatte es zuvor Streit darüber gegeben, ob während der Unterrichtszeit für die Choraufführung geprobt werden kann.

„Istanbul Lisesi“ gilt als deutsche Auslandsschule

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Der Ministeriumssprecher unterstrich, die Bildungskooperation an dieser Schule habe eine Tradition, die mehr als 100 Jahre zurückreiche. Fast drei Dutzend Lehrer arbeiteten an der Schule. 2015 hätten 120 Schüler dort das deutsche Abitur abgelegt. Die „Istanbul Lisesi“ untersteht dem türkischen Bildungsministerium. Sie hat eine türkische und deutsche Leitung und gilt als deutsche Auslandsschule.

Das mutmaßliche Verbot, dort über Weihnachten im Unterricht zu sprechen, hatte für heftige Kritik von Politikern aller Parteien gesorgt. Auch Kirchenvertreter äußerten sich irritiert. Regierungssprecher Steffen Seibert bemühte sich am Montag um Beschwichtigung. Eine Verbindung zu den angespannten Beziehungen zur Türkei oder zum umstrittenen EU-Türkei-Abkommen in der Flüchtlingspolitik sehe er nicht, sagte Seibert.

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