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Glaube digital: Kirche muss Jugendliche auch über Whatsapp erreichen

Wie sich die Kirche in der digitalen Welt präsentieren kann, stand am Dienstag im Mittelpunkt der Lippischen Landessynode. Die Synodalen verabschiedeten am letzten Tag der Synode zudem den Haushalt für das kommende Jahr.

Die Kirche muss nach Ansicht des Theologischen Kirchenrats Tobias Treseler den digitalen Wandel mitgestalten. Treseler rief am Dienstag vor der Lippischen Landessynode in Detmold dazu auf, in der Kirche stärker neue Kommunikationswege zu nutzen. Jugendliche seien heute eher über den Kurznachrichtendienst Whatsapp oder beim Messaging-Dienst Snapchat zu finden. Das Kirchenparlament beschloss zum Abschluss zudem den Haushalt für das Jahr 2017 und befasste sich mit einer Altersgrenze für Presbyter.

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Der kirchliche Kommunikationsexperte Sven Waske rief in seinem Vortrag zu einem stärkeren Engagement der Kirche in der digitalen Welt auf. „Wenn wir als Kirche die biblische Botschaft in die digitale Welt bringen wollen, müssen wir im digitalen Raum präsent sein“, sagte der Leiter des Referats Online und Strategie der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Das Internet sei inzwischen ein digitaler Ort mit Kirchen, Geschäften oder Schulen.

Der kirchliche Auftrag werde auch im Internet umgesetzt, betonte Waske. Beratungen wie Telefonseelsorge, die ein Online-Angebot hätten, seien sehr ausgelastet. Tägliche Abendandachten über den Kurznachrichtendienst Twitter hätten mehrere zehntausend Nutzer. Konfirmandengruppen tauschten sich über den Kurznachrichtendienst Twitter oder Facebook aus. Das Internet biete zudem Begegnung und Gemeinschaft beispielsweise mit ökumenischen Partnern weltweit.

EKD-Experte ruft zu stärkerem Engagement in der digitalen Welt auf

Bereits heute nutze jeder zweite Mensch auf der Welt das Internet über sein Smartphone, erklärte der aus der rheinischen Landeskirche stammende Theologe. „Der digitale Wandel betrifft uns an allen Orten auf allen Ebenen“, unterstrich Waske. Der Kommunikationsexperte plädierte auch dafür, dass Kirchen freies Internet anbieten. Er verwies auf ein Projekt der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, bei dem unter dem Motto „godspot“ Menschen die kostenfreie Nutzung des Internets ermöglicht werde.

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Nach dem am Dienstag verabschiedeten Haushalt kann die Lippische Landeskirche im kommenden Jahr mit rund 44,3 Millionen Euro wirtschaften. Der Haushalt liegt damit rund eine Million Euro über dem des laufenden Jahres. Aus Kirchensteuern werden im Jahr 2017 ebenso wie im laufenden Jahr rund 32,5 Millionen Euro erwartet. Fast eine Million Euro wird aus Rücklagen entnommen. In den landeskirchlichen Haushalt fließen außer den Kirchensteuern auch Einnahmen aus Grundstückspachten, Mieten und Zinsen. Zudem erhält die Landeskirche staatliche Zuschüsse für Pfarrer, die im Auftrag des Staates Religionsunterricht erteilen.

In der Lippischen Landeskirche bleibt es bei der Altersgrenze für Presbyter von 75 Jahren. Ein Antrag, nach dem Presbyter nach ihrem 75. Geburtstag erst nach Ablauf ihrer Amtsperiode aus dem Leitungsgremium der Gemeinde ausscheiden, verfehlte am Dienstag um eine Stimme knapp die erforderliche Zweidrittelmehrheit.

Quelleepd

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