In einem Buch erzählt Asia Bibi, wie sie ihre Gefangenschaft in Pakistan erlebt hat. Der Glaube hat sie gerettet.
Von Nathanael Ullmann
Die pakistanische Christin Asia Bibi hat nach ihrer Auswanderung ein Buch über ihre Gefangenschaft geschrieben. „Enfin libre!“ (deutsch: „Endlich frei!“) erscheint am ersten Februar beim Verlag „Editions du Rocher“ zunächst auf französisch. Bibi hat es zusammen mit der Journalistin Anne-Isabelle Tollet verfasst. „Meine Geschichte kennen Sie durch die Medien. Sie haben vielleicht versucht, sich in meine Lage zu versetzen, um mein Leiden zu verstehen … Aber Sie sind weit davon entfernt, sich meinen Alltag im Gefängnis oder meinem neuen Leben vorzustellen und deshalb sage ich Ihnen in diesem Buch alles“, schreibt Bibi in der Pressemitteilung.
Im Buch beschreibt sie nach Angaben des Fernsehsenders France24 die Leiden in der Zelle: Ihre Gelenke hätten gebrannt, sie habe kaum atmen können. Am Hals habe sie eine Kette tragen müssen. Von den anderen Gefangenen habe es kein Mitleid gegeben: „Ich bin über den Schrei einer Frau erschrocken: ‚Zum Tod!‘ Die anderen Frauen sind mit eingestiegen: ‚Hängt sie, Hängt sie!'“, schreibt sie.
Jeden Tag gebetet
Zwei Dinge hätten sie im Gefängnis überleben lassen, sagt Co-Autorin Tollet dem französischen Radiosender RCF: „Sie betete jeden Tag in ihrer Zelle, sie vertraute auf Gott und wusste, dass er sie herausholen würde.“ Auch die internationale Unterstützung habe ihr geholfen. Die Christin war in Pakistan zum Tode verurteilt worden, nachdem sie Mohammed beleidigt haben soll. Acht Jahre wartete sie auf den Vollzug, bis sie schließlich trotz zahlreicher Proteste im Land freigesprochen wurde. International hatten sich Aktivistinnen und Aktivisten für sie eingesetzt, nicht zuletzt auch Papst Franziskus.
Nach ihrer Freilassung wanderte Bibi nach Kanada aus. Dort lebt sie ein zurückgezogenes Leben. „Asia Bibi geht es gut. Sowohl physisch als auch moralisch ist sie fit. Sie genießt jeden Moment ihres freien Lebens“, sagt Tollet. Das Buch solle nun nicht nur ein Plädoyer für die Religionsfreiheit auf der Welt werden, sondern gegen jegliche Art des Fanatismus sprechen. Die Christen in Pakistan liegen Bibi nach wie vor auf dem Herzen: „Auch mit meiner Freiheit hat sich das Klima (für Christen) nicht verändert und Christen müssen mit allen Arten von Repressionen rechnen“, schreibt sie im Buch.