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Top oder Flop? Halbzeit bei der Weltausstellung Reformation

Halbzeit bei der Weltausstellung Reformationerjahr. Wie lautet die Zwischenbilanz? Die Veranstalter zeigen sich zufrieden: Die Lutherstätten wurden in diesem Jahr häufiger besucht. Allerdings hatte man mit deutlich mehr Gästen gerechnet. Kritiker sprechen von überzogenen Vorstellungen. Die Frankfurter Allgemeine Zeitung titelte vor zwei Wochen gar, das Reformationsjubiläum sei „die Pleite des Jahres“. Eine Übersicht.

Fest steht: In den Lutherstädten Wittenberg und Eisleben sind laut statistischem Landesamt seit Jahresanfang mehr Touristen gezählt worden als im Vorjahreszeitraum. In Wittenberg, wo Luther seine Thesen angeschlagen haben soll, wurden seit Jahresanfang 10.000 Gäste mehr registriert (46.356 Touristen), darunter fast 6.500 ausländische Gäste (plus 2.000). Die Weltausstellung habe „an Fahrt aufgenommen“ heißt es in der offiziellen Halbzeits-Pressekonferenz. „Die Teilnehmerzahlen werden zunehmend stärker“, betonte Ulrich Schneider, Geschäftsführer des Organisatorenvereins r2017. „Auch finanziell sind wir im Plan durch die Einnahmen aus Einzeleintritten, Kulturtickets und dem Verkauf von Merchandisingartikeln.“ Es gebe „begeisterte Rückmeldungen.“

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Allerdings, und das ist kein Geheimnis, hatten die Veranstalter mit deutlich mehr Gästen gerechnet. Von bis zu einer halben Million war im Vorfeld die Rede gewesen. Und so nennt Ralph Bollmann in seiner kritischen Betrachtung in der FAZ die Halbzeitbilanz „ernüchternd“. Lediglich der Playmobil-Luther habe die Erwartungen übertroffen. Der NDR sprach in seiner Berichterstattung von einem „Flop“, Von dem erhofften wie befürchteten „Ansturm“ auf die Lutherstätten kann jedenfalls keine Rede sein. Schon beim Kirchentag waren die Zahlen niedriger als erwartet gewesen, vor allem bei den „Kirchentagen auf dem Weg“ in Mitteldeutschland.

Tatsächlich scheint es so zu sein, dass selbst die Besucher in Wittenberg die Weltausstellung nicht automatisch wahrnehmen. Inzwischen ist ein Werbeteam unterwegs, um Touristen auf die Ausstellung aufmerksam zu machen. Viele Menschen außerhalb Wittenbergs hätten gar nicht verstanden, was hinter dem Begriff „Weltausstellung“ überhaupt stehe, sagt Gerhard Wegner, Direktor des Sozialwissenschaftlichen Instituts der EKD. Außerdem könnten Menschen, die mit Kirche nichts zu tun hätten, mit vielen Angeboten nichts anfangen. Aber: „Noch lohnt es sich, aktiv zu werden und nachzujustieren“, meint Wegner.

Die Reformationsbotschafterin der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Margot Käßmann, glaubt fest an einen Erfolg: „Wer bisher dabei war ist begeistert und wird die Kunde weitertragen, dass hier bis zum 10. September noch viel passiert“, sagte sie. In Wittenberg gehe es im übrigen nicht um eine „Eventisierung“.

Link: Weltausstellung Reformation

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