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Pastor Gunnar Engel: Im „Hoffnungsmobil“ unterwegs zu den Menschen

Weil die Menschen zurzeit nicht zum Gottesdienst in seine Dorfkirche kommen dürfen, fährt Pastor Gunnar Engel jeden Freitag zu ihnen. Mit dem „Hoffnungsmobil“.

Von Daniel Wildraut

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Wanderup ist ein kleines Dorf im Kreis Schleswig-Flensburg mit rund 2.500 Einwohnern. Gunnar Engel ist dort evangelischer Pfarrer. Wie alle seine Amtskolleginnen und -kollegen in Deutschland steht er seit Beginn der Coronakrise vor dem Problem, dass öffentliche Gottesdienste verboten sind. Über YouTube und Instagram erreicht Engel online schon seit längerer Zeit viele Menschen. „Aber trotz meines digitalen Engagements bin ich ja in erster Linie ein ganz normaler Dorfpfarrer“, sagt er. „Was ist also mit denen, die hier vor Ort leben und nicht so fit im Internet sind?“ Und da habe er sich gesagt: „Wenn die Menschen nicht zur Kirche kommen können, dann gehe ich halt zu ihnen.“

Engels Plan: Mit einem Bollerwagen und einer geliehenen portablen Musikbox durchs Dorf ziehen. Kaum hatte der Pastor davon erzählt, schlug ihm ein Bekannter vor, stattdessen doch besser einen elektrischen Golfcaddy zu benutzen. Da gebe es doch jemanden im Dorf, der so ein Teil besitze. „Eine Stunde später stand der Caddy schon bei mir vor der Tür“, erzählt Engel. „So läuft das hier bei uns auf dem Dorf.“

Psalm, Kurpredigt und Gebet

Freitags um 18 Uhr zieht Pastor Engel los. Die Route veröffentlicht er zwei Tage vorher im Facebook-Kanal seiner Gemeinde. Künftig will er sogar die Echtzeit-Ortung seines Handys anbieten. Und so kommt es, dass an einigen Stellen im Dorf schon Menschen auf ihn warten. „Im Garten, am Fenster… natürlich alle mit genügend Abstand“, sagt Engel. Rund zehn Stopps legt er pro Runde ein. Insgesamt ist er eineinhalb Stunden unterwegs. An jedem Haltepunkt gibt es dann jeweils einen Psalm, Kurzpredigt und Gebet. Ein „mobiler Abensegen“, wie Engel es selbst nennt.

„Mobiler Abendsegen“

Obwohl die Runden variieren, steht ein Stopp immer auf dem Programm: die örtliche Senioren-Wohnanlage. „Vor meiner ersten Fahrt gab es eine schöne Geschichte“, erzählt der Pastor. „Da rief mich eine Dame an, selbst schon um die 70, die mir auf Instagram folgt. Sie sagte: ‚Fahren sie doch an unserer Anlage vorbei, dann sage ich auch allen anderen Bescheid'“ Das tat Engel dann auch. Und: „Dort stehen immer 13 bis 14 Personen und warten auf mich.“

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Die Hoffnung hat einen Namen: Jesus

Bei der ersten Fahrt sei schon aufgeregt gewesen, als er beim ersten Stopp zum Megafon griff, verrät der Pastor. „Schließlich hatte ich keine Ahnung, was passieren würde.“ Die Reaktionen auf seine Aktion seien aber bislang durchweg positiv gewesen. „Menschen schieben die Vorhänge zur Seite, manche stellen sogar eine Kerze auf“, sagt Engel. „Es war mit das Schönste, was ich als Pastor bislang gemacht habe.“

Das „Hoffnungsmobil“ ist schnell weit über die Dorfgrenzen hinaus bekannt geworden. „Es gab viele Rückmeldungen, auch von außerhalb“, sagt Engel. Auch andere Pfarrerinnen und Pfarrer meldeten sich bei ihm und fragten, ob sie die Idee kopieren dürften. „Inzwischen habe ich Bilder aus anderen Kirchengemeinden gesehen, wo Pfarrer mit Bollerwagen, Roller oder auf dem Trecker unterwegs sind, erzählt Engel. Auch der Norddeutsche Rundfunk (NDR) wurde auf die Aktion aufmerksam und schickte ein Filmteam. Der Beitrag wurde unter dem Titel „Lautsprecher-Gottesdienst in Wanderup“ gesendet.

„Es war eine bewusste Entscheidung, zu den Menschen hinzufahren“, sagt Engel. „Mir ist es wichtig zu zeigen: Die Kirche lässt euch nicht allein!“, sagt Engel. „Auch in diesen schwierigen Zeiten hat die Hoffnung bei uns einen Namen. Und der lautet Jesus.“

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