Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) stellt sich auf einen massiven Rückgang der Kirchensteuer-Einnahmen wegen der Corona-Krise ein. Gerechnet wird je nach Szenario und Region mit einem Minus zwischen 10 und 30 Prozent.
Hauptgrund dafür sind die zu erwartenden höheren Arbeitslosenzahlen. Dazu kommt, dass das Kurzarbeitergeld nicht besteuert wird. Die Situation treffe die evangelische Kirche jedoch nicht unvorbereitet, sagte ein Sprecher den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Schon vor der Krise sei ein Synodenbeschluss erlassen worden, der eine reale Aufwandsanpassung im Haushalt um 30 Prozent bis 2030 vorsehe.
Die Grünen im Bundestag riefen angesichts der Corona-Krise zu einem stärkeren Schutz der Religionsausübung auf. „Die gesellschaftliche Relevanz der Kirchen für ihre Gläubigen und Gemeinden wird gerade in diesen Zeiten der Krise bewusst und verdeutlicht einmal mehr, dass es hier dringend eine stärkere Unterstützung und Würdigung bedarf“, sagte der stellvertretende Grünen-Fraktionsvorsitzende und Religionsbeauftragte Konstantin von Notz den Funke-Zeitungen. Die derzeitigen Einschränkungen in Gottesdiensten seien allerdings „zum Schutz der Gesundheit und des Lebens“ weiterhin geboten, sagte von Notz.