Die Lage der Christen im Nordosten Nigerias gerät "außer Kontrolle", das berichtet das christliche Hilfswerk "Open Doors". Allein in der Gegend der Stadt Gwoza hat die islamistisch-terroristische Vereinigung "Boko Haram" inzwischen 178 Kirchen zerstört.

Ein "Open Doors" Mitarbeiter berichtet vor Ort in Nigeria von dramatischen Zuständen. "Die Kirche in der Stadt Mubi, wo viele Flüchtlinge Zuflucht suchen, kann ihre große Zahl nicht mehr bewältigen." Ein katholischer Kirchenleiter der Diözese Maiduguri, die die drei hauptsächlich betroffenen drei nordöstlichen Bundesstaaten Borno, Yobe und Adamawa umfasst, schilderte Journalisten gegenüber zahlreiche gegen Christen verübte Gräueltaten und fügte hinzu: "Lokale Sympathisanten der Boko Haram haben zum Teil Christen verraten, die sich versteckt hielten. Jetzt bewohnen die Islamisten ihre Häuser und fahren in ihren Autos."

 Pastor Samuel Dali, Präsident des Bundes Nigerianischer Brüdergemeinden (EYN) sagte im Interview mit World Watch Monitor: "Wenn der islamistische Aufstand nicht gestoppt wird, bedeutet das ohne Frage eine humanitäre Katastrophe. In diesem Fall steht die Zukunft der Kirche in der gesamten Region auf dem Spiel."

 "Boko Haram" beherrscht inzwischen zahlreiche Orte in den drei nordöstlichen Bundesstaaten Borno, Yobe und Adamawa. Mit Bama fiel den Milizionären Medienberichten zufolge jüngst die zweitgrößten Stadt Bornos in die Hände. Anscheinend hat die nigerianische Armee den Kämpfern oftmals nichts entgegenzusetzen.

 Tausende von Zivilisten sind in den vergangenen Monaten über die Grenze in das angrenzende Kamerun geflohen. "Boka Haram" hat seinen Herrschaftsanspruch durch die Ausrufung eines Kalifats (Meldung bei N24) untermauert – ähnlich wie die IS in Syrien und dem Irak. Die im Namen des Islam verübten Grausamkeiten gegen Andersgläubige gelten als legitimer Bestandteil der neuen Rechtsordnung.
___

 Nigeria rangiert auf dem Weltverfolgungsindex von "Open Doors" gegenwärtig an 14. Stelle unter den Ländern, in denen Christen verfolgt werden. 

(Quelle: Open Doors)