Das Hilfswerk Open Doors hat am Dienstag dem Sicherheitsrat der UN in New York und dem EU-Parlament in Straßburg eine Petition für die Christen in Syrien mit insgesamt 309.195 Unterschriften übergeben.
Nach Angaben des Leiters von Open Doors Deutschland, Markus Rode, seien auch 82.142 Unterschriften aus Deutschland dabei. Obwohl die Petition schon übergeben wurde, läuft die Aktion noch weiter. Am 22. Januar 2014 sollen die bis dahin gesammelten Unterschriften und die Petition auf der Syrien-Friedenskonferenz „Geneva 2“ in Genf, die von der UNO verantwortet wird, erneut präsentiert werden. Bis dahin kann die Petition weiter unterzeichnet werden.
Kurz zuvor hatte der syrische Erzbischof Silvanus Petros Al-nehmeh die Deutschland-Zentrale von Open Doors besucht und die Situation der Christen in Syrien beklagt. Christliche Ortschaften seien zu Geisterstädten verkommen, ganze christliche Dörfer seien ausgelöscht worden. „Angesichts der gezielten Angriffe von Islamisten, die zunehmend von Dschihadisten aus dem Ausland verstärkt werden, fragen wir uns: ‚Wo sind unsere Glaubensgeschwister, wo sind die Politiker in aller Welt, die ihre Stimme erheben und sich für uns einsetzen?“, fragte Al-nehmeh. Bei dem größten Massaker an Christen in seiner Heimatstadt Sadad Anfang November waren 46 Christen von Islamisten der Freien Syrischen Armee ermordet worden.
Christen standen im Syrien-Konflikt früh zwischen allen Fronten, da sie sich im Krieg weder auf die Seite der Regierung, noch auf die der islamistischen Rebellen geschlagen haben. Nach Angaben von Open Doors haben Hunderttausende ihr Zuhause verloren, darunter auch etwa 40.000 christliche Familien. Einige seien vo Nachbarstaaten in Flüchlingsunterkünften aufgenommen worden, wenige erreichten auch Deutschland. Viele von ihnen seien nach wie vor Flüchtlinge im eigenen Land.
Immer wieder kommt es in ganz Syrien zu Übergriffen auf Christen in Form von Entführungen, Folter und Tötungen durch Islamisten der Freien Syrischen Armee.