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Pädagoge: Religionslehrer haben wieder engere Kirchenbindung

Evangelische und katholische Religionslehrer haben nach Einschätzung des Bonner Religionspädagogen Reinhold Boschki heute sehr viel mehr Bindungen an ihre Kirchen als in den 70er Jahren.

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Weit über 50 Prozent der Religionslehrer an Sekundarschulen engagierten sich in kirchlichen Gremien, in der Konfirmanden- und Jugendarbeit oder in der Kirchenmusik, sagte Boschki am Mittwoch in Saarbrücken in einem epd-Gespräch unter Berufung auf mehrere Studien. In den Grundschulen betrage der Anteil der kirchlich aktiven Lehrer beider Konfessionen sogar bis zu 70 Prozent.

 Das Thema Religion sei sowohl in der Gesellschaft als auch in einzelnen Biografien sehr viel präsenter als in früheren Jahren, sagte Boschki. Bei Schülern sei eine neue religiöse Suchbewegung festzustellen. «Letztendlich geht es darum, junge Menschen kompetent zu machen, in religiösen Dingen entscheiden zu können», sagte der katholische Religionspädagoge. Gefragt seien kompetente Lehrkräfte, die Kinder für die religiöse Dimension im Leben und deren gesellschaftliche Bedeutung sensibilisieren können.

 Boschki sprach beim «Tag des Religionsunterrichtes» an der Universität des Saarlandes vor 190 Religionslehrern und Studierenden über Qualitätsmerkmale und Standards für den Religionsunterricht. Die Tagung wurde erstmals ökumenisch organisiert. Zur Qualitätsverbesserung des schulischen Religionsunterrichtes schlägt Boschki die Entwicklung eigener Stoffpläne für jede Schule vor. Lehrer, Eltern und Schüler könnten gemeinsam Richtung und Felder des Religionsunterrichtes für die jeweilige Schule präzise festlegen.

 Die durch die Bildungsdiskussion verursachte neue Verunsicherung bei Lehrern und Eltern hat Boschki zufolge auch vor dem Religionsunterricht nicht halt gemacht. Die Bedeutung des Faches im Fächerkanon werde stärker hinterfragt. Ebenso wie in anderen Fächern spiele die Festlegung von Standards eine entscheidende Rolle. «Man meint, man etabliere Standards und habe damit die Qualität der Bildung gesichert», kritisierte der Theologe. 

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(Quelle: epd)

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