- Werbung -

Paralympics-Schwimmer Josia Topf: „Gott unterstützt mich“

Josia Topf hat verkürzte Arme und steife Beine. Im Schwimmen bricht er einen Weltrekord. Sein Glaube an Gott gibt ihm Kraft.

Von Deborah Pulverich

- Werbung -

Josia Topf kam mit dem TAR-Syndrom auf die Welt. Er hat verkürzte Arme und steife Beine. Vieles, was andere Teens in seinem Alter können, kann er nicht. Meistens bewegt er sich im Rollstuhl voran. Doch es gibt einen Ort, an dem er keine Grenzen, sondern pure Freiheit spürt: im Wasser.

„Angefangen hat alles damit, dass mein Papa darauf bestanden hat, dass ich schwimmen lerne – für den Notfall. Als er es mir beigebracht hat, habe ich entdeckt, dass ich viele Dinge im Wasser besser ausführen kann als an Land. Dort kann ich mich frei bewegen, Saltos machen, tauchen“, erzählt der 19-Jährige.

Mit 18 Jahren startet Josia bei den Paralympics

Inzwischen gehört Josia zu den besten Leistungsschwimmern seiner Heimatstadt Erlangen und unter den Para-Sportlern zu den besten der Welt. Mit 18 Jahren hat sich sein Traum erfüllt: Bei den Paralympics in Tokio zu starten.

- Weiterlesen nach der Werbung -

Dafür musste er hart trainieren – und nebenbei noch fürs Abi lernen. „Das war eine große Herausforderung, diese beiden Dinge zeitlich zu organisieren, ganz zu schweigen von den Anforderungen in der Schule. Deshalb war mein Motto: Mut zur Lücke!“

Das Abi hat er geschafft, bei den Paralympics erreichte er in allen vier Disziplinen das Finale. Zu einer olympischen Medaille hat es (noch) nicht gereicht. Dafür hat er bei den diesjährigen Internationalen Deutschen Meisterschaften den Para-Weltrekord im 50-Meter-Schmetterlingsschwimmen gebrochen und im Juni bei der WM auf Madeira Silber und Bronze in zwei Disziplinen gewonnen.

Auf große Wettkämpfe bereiten seine Trainer ihn monatelang vor: „Wir stellen den Körper regelmäßig vor große Herausforderungen und ich zwinge mich, über meine Grenzen zu gehen. Außerdem unterstützt mich mein Psychologe, mit dem ich schon seit Kindertagen Dinge bespreche. Der ist toll!“ Als Betreuerin an seiner Seite ist Josias Mutter Wiebke.

Die beiden sind ein eingespieltes Team. Wenn sie auf Reisen viel Zeit zusammen verbringen, ist ihnen wichtig, klare Absprachen zu treffen und ehrlich miteinander zu sein. Dann sagt Josia auch mal offen: „Mama, das nervt!“ oder „Das ist mir zu wenig Privatsphäre.“

- Werbung -

Kraft gibt ihm nicht nur die Unterstützung seiner Familie, sondern auch sein Glaube an Gott: „Er unterstützt und trägt mich auch in herausfordernden Situationen. Ich erlebe den Alltag mit Gott – ich weiß, dass er immer mit mir ist, mich sieht, und weiß, wie es mir gerade geht.“

Auf das Mögliche konzentrieren

Ob er sich manchmal wünscht, dass Gott ihn anders geschaffen hätte? „Klar. Ich würde mich sehr darüber freuen, wenn ich keine Behinderung hätte. Aber es würde weder meine Beziehung zu Gott, noch meinen Charakter verändern. Denn das, was meine Identität ist, liegt außerhalb meiner Behinderung.“

Josia ist fest davon überzeugt, dass Gott einen richtig guten Plan für sein Leben hat. Und dass er im Himmel bestimmt lange Arme und Beine haben wird und dann alles nachholen kann. Bis dahin konzentriert er sich auf das, was geht.

Auto fahren mit Joystick

Im letzten Jahr hat er seinen Führerschein gemacht. Seit Oktober fährt er ein eigenes umgebautes Auto, das er mit einem Joystick lenken kann. „Ich bin immer noch total begeistert, dass ich jetzt so mobil und eigenständig bin“, freut er sich.

2024 stehen die nächsten Paralympics an. Neben seiner Leidenschaft möchte der Schwimmer in Zukunft gerne einen spannenden Beruf ausüben, der ihn öfter mal ins Ausland führt, zum Beispiel nach Amerika. Außerdem träumt er von einer eigenen Familie. „Und sonst hab ich einfach Spaß am Leben“, sagt Josia.

Deborah Pulverich hat das Schulschwimmen gehasst, wollte als Kind aber gerne eine Meerjungfrau sein.

Mehr vom Leben mit Josia erzählt Wiebke Topf im Buch „Nur die Liebe zählt“, das beim CV Dillenburg erschienen ist. Aktuelle Informationen und Wettkämpfe unter: josia-topf.com


Teensmag 5/22

Dieser Artikel ist in der Zeitschrift Teensmag erschienen. Teensmag gehört zum SCM Bundes-Verlag, zu dem auch Jesus.de gehört.

Konnten wir dich inspirieren?

Jesus.de ist gemeinnützig und spendenfinanziert – christlicher, positiver Journalismus für Menschen, die aus dem Glauben leben wollen. Magst du uns helfen, das Angebot finanziell mitzutragen?

Zuletzt veröffentlicht

1 Kommentar

  1. Christen sind freie Menschen

    Gott unterstützt mich auch sehr. Allerdings sind wir alle keine Marionetten und ein Gott der Liebe schiebt uns nicht wie Schachfiguren als ein blindes Schicksal durch unser Leben. Das dachte damals, als die Menschen im Altertum dies den zeitgenössischen griechischen und römischen Göttern unterstellten. Der himmlische Vater setzt auf meine freiwillige Liebe, die ich für ihn fühle und daher die Gebote gerne halte. So gesehen sind wir aber auch alle bedürftig, behindert, oft mit leeren Händen vor ihm stehend und aus seiner Vergebung lebend. Er wird immer unsere leeren Hände füllen. Gott macht aus Schwäche Stärke und aus Traurigkeit freudige Zuversicht. In der Bibel bezeichnet man dies als Gnade.

    Josia Topf mit seinen verkürzten Armen und Beinen hat mich daran erinnert, dass Menschen Jesus ernsthaft fragten, ob Menschen mit Handikap oder einer Krankheit gesündigt haben. Ich bin davon überzeugt, dass unser aller körperliche und seelische Mängel grundsätzlich eine Aufgabe darstellen, die wir als Lektionen hier auf Erden lernen und in Handlungen und Strategien umsetzen sollten. Es sind keine Krankheiten, die Gott als Strafen schickt. Er verwüstet auch nicht die Erde mit Krieg. Soldaten für Gott mögen im Mittelalter – etwa als Söldner für die Papst – unvermeidbar gewesen sein. Heute benötigt der Friedefürst, der die Völker mit Barmherzigkeit sanftmütig regieren will niemand, der Probleme mit Gewalt löst. So wirft Gott kein Feuer vom Himmel, auch keine Bomben durch die Hand von Feinden, denn er ist wie der himmlische Feuerwehrmann Jesus, der die Brände der Lieblosigkeit löschen will. Menschen wie Josia Topf bewundere ich, auch bezüglich ihres Mutes und der Unverdrossenheit, im Sport alles zu geben. Schwach sein dürfen wir gerne, denn niemand ist und kann immer stark sein. Aber das Leben auf diesem Umsteigebahnhof unseres Lebens zur Ewigkeit hat ganz individuell unterschiedliche Aufgabe für uns, bei der wir auch allerlei lernen. Aber vor allem ist der Christ, ist die Christin, immer ein freier Mensch, weil Jesus ihm die Last abnimmt vollkommen zu sein. Das ist vollkommene Liebe.

Die Kommentarspalte wurde geschlossen.