- Werbung -

Weltmeister Wolfgang Overath: „Ich denke jeden Tag an Gott“

Der ehemalige Fußballer und Präsident des 1. FC Köln feiert im September seinen 80. Geburtstag. Aus diesem Anlass gibt er Einblicke in sein Glaubensleben und seine Beziehung zu Gott.

Die deutsche Fußball-Legende Wolfgang Overath, der 1974 mit der deutschen Fußball-Nationalmannschaft Weltmeister wurde und mit dem 1. FC Köln einen Meistertitel sowie zwei DFB-Pokalsiege errungen hatte, bekannte sich 2018 in Interviews zu seinem damals anstehenden 75. Geburtstag in Interviews mit dem Kölner Express und mit Sport 1 zum christlichen Glauben (Promis Glauben berichtete). Seinerzeit sagte der ehemalige Präsident des 1. FC Köln:

„Ich bin so etwas von dankbar und zufrieden. Und ich habe persönlich auch eine Beziehung zu dem da oben.“

- Werbung -

Nun sprach er im Vorfeld seines am 29.September anstehenden 80. Geburtstags im Interview mit der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) ausführlicher über seine Beziehung „zu dem da oben“. Dabei zeigte er die Lebensrelevanz seines Glaubens auf und grenzte diesen auch von dem Phänomen der heutigen Zeit ab, in dem einige Fans Fußball als Religionsersatz begreifen und zelebrieren.

Danach gefragt, ob es der Fußballgott mit ihm gut gemeint habe, entgegnet Wolfgang Overath, dass er Begrifflichkeiten wie „Fußballgott“ oder „Der FC ist meine Religion“ für „Quatsch“ halte. Er vertraue vielmehr darauf, dass der liebe Gott sein Freund sei und er sich gewiss sei, dass ihm seine Verbindung zu Gott in seiner Fußball-Laufbahn wie auch „sonst im Leben“ immer geholfen habe. Zu dieser Verbindung ließ er wissen:

„Ich denke jeden Tag an Gott, danke ihm vor allem und bete auch täglich.“

Auch an Spieltagen habe er gebetet, wobei er sich aber darüber im Klaren war, dass er auf dem Platz mit seinen Teamkollegen „schon selbst“ für den sportlichen Erfolg sorgen musste. Gott sei weder für ein Tor noch für einen Fehlpass verantwortlich, teilte Overath dazu weiter mit.

Wenn sich Spieler heute vor dem Spiel oder nach einem Tor bekreuzigen, finde er das „toll“. Dieses Bekenntnis hätte ihm zu seiner aktiven Zeit auch gefallen. Damals sei dies aber noch nicht üblich gewesen, bedauerte der Weltmeister von 1974.

Weiter schilderte Overath, dass er seine Dankbarkeit, die er für seine „wunderbare Frau“, seine Kinder, seine Zufriedenheit und die von seinen Eltern erfahrene Liebe empfindet, mit Gott verbindet.

Neben seiner Beziehung zu Gott ist dem 70-Jährigen auch die Gemeinschaft im Glauben wichtig. So könne er mit dem Satz „Gott ja, Kirche nein“ nur wenig anfangen. Vielmehr täten ihm die aktuell hohen Austrittszahlen „in der Seele weh“. Bei allen Verfehlungen innerhalb der Kirche, die auch ihn „total erschüttert“ haben, und bei allem Reformstau betont Overath:

„Das letzte, was mir in den Sinn käme, wäre, aus der Kirche auszutreten.“

Weiter brachte Overath im KNA-Interview zum Ausdruck, dass seine Vorstellung vom gesellschaftlichen Zusammenleben und sein soziales Engagement für Obdachlose, das er zusammen mit dem Sozialdienst katholischer Männer SKM betreibt, sowie sein Einsatz für kranke Kinder und arme Menschen durch seinen Glauben begründet ist. So wünscht er sich zu seinem anstehenden 80. Geburtstag u.a. auch, „dass die Kirche wieder das für die Menschen ist, was sie sein sollte – also zum Beispiel Stütze, Kraftquelle, Gemeinschaft“ und darüber hinaus, „dass der Glaube wieder eine größere und bessere Rolle spielt in unserer Welt“.

- Weiterlesen nach der Werbung -

Sein Glauben hat aber nicht nur Relevanz mit Blick auf sein Leben, sondern auch im Hinblick auf dem Umgang mit dem eigenen Tod. Dazu erklärte Overath:

„Ich glaube und hoffe, dass es auch nach dem Tod weitergeht.“

Wenn sein Leben morgen vorbei wäre, fände er das im Rückblick auf sein wunderbares Leben „nicht schlimm“, dennoch hoffe er, dass ihm die Zuversicht im Glauben „mal das Sterben leichter macht, wenn es so weit ist“.  Dann würde er sich freuen, wenn Gott mit ihm zufrieden wäre und sagen würde:

„Wolfgang, Du hast nicht alles falsch gemacht.“

Quelle: katholisch.de


Diesen Artikel haben wir mit freundlicher Genehmigung von Promis Glauben veröffentlicht. Markus Kosian ist Initiator des Projekts PromisGlauben, das über Statements von Promis den Dialog über den christlichen Glauben neu anregen und die öffentliche Relevanz des christlichen Glaubens darlegen möchte.

Konnten wir dich inspirieren?

Jesus.de ist gemeinnützig und spendenfinanziert – christlicher, positiver Journalismus für Menschen, die aus dem Glauben leben wollen. Magst du uns helfen, das Angebot finanziell mitzutragen?

NEWSLETTER

BLICKPUNKT - unser Tagesrückblick
täglich von Mo. bis Fr.

Wie wir Deine persönlichen Daten schützen, erfährst du in unserer Datenschutzerklärung.
Abmeldung im NL selbst oder per Mail an info@jesus.de

Zuletzt veröffentlicht

2 Kommentare

  1. Fußballer Overath ist überzeugter und moderner Christ

    „Trotz allen Verfehlungen innerhalb der Kirche, die auch ihn „total erschüttert“ haben -, und bei allem Reformstau – betont Overath“: Lebte er seinen Glauben nicht erst ab gestern. Im übrigen halte ich dies auch für eine wichtige Tugend – nämlich wie Wolfgang Overrath den enormen Reformstau der Katholischen Kirche zu erwähnen. Ich glaube schon, dass Christinnen und Christen in unterschiedlichen Fragen – unterschiedlichen (wenn aber auch in weniger wichtigen Angelegenheiten) – verschiedene Überzeugungen jederzeit haben dürfen. Ich selbst halte das (gewissermaßen) Barocke im Katholikentum nicht für die wichtigsten Gene dieser Kirche, ohne die man nicht leben könnte (auch wenn dies ein Kirchensoziologe so meinte). Ein authentischer Glaube wird oft durch den Ist-Zustand von Kirche/n schwierig gemacht. Vor allem ohne die Liebe ist auch nach den Erfahrungen der Urgemeinde nichts wirklich etwas wert. Gott wurde nur aus Liebe Mensch, ging in der Person von Jesus Christus an ein Kreuz und hat daher für alle Menschen die Erlösung bewirkt. Es ist naheliegend, dass wir diese Liebe Gottes in diesem Leben lernen sollten und unser aller Ziel immer sein muss Gott zu finden und sich finden zu lassen, der unendliche Liebe ist. Gut dass der bekannte Fußballer auch erkannt hat, dass sich die Kirche ändern muss. Meine evangelische Kirche genauso. Ich ebenso und wir alle müssen uns immer ändern, immer reformieren und zudem immerfort jeden Tag aus der Vergebung leben. Der christliche Glaube sollte ebenso keinen (eigentlich nicht vorhandenen) Widerspruch auch zwischen den Wissenschaften und Gottvertrauen praktizieren, da wir ebenso nur recht wirklich wenig über das Universum und vieles andere wissen können. Wir wissen auch wenig über Gott, der schon gar nicht erklärbar ist. Es ist daher wunderschön, dass andere Menschen und auch bekannte Personen Gott vertrauen. Dies sollte uns allen Mut machen. dass das Glaubensglas nicht halbleer, sondern lediglich noch halbvoll ist. Unsere Vielfalt, geistig-geistliche Meinungsfreiheit ist wichtig und zudem Abstand davon zu nehmen, andere Christinnen und Christen immer in gedankliche Schubladen einzuordnen. Mich ärgert es enorm, wenn stets für mehr Ökumene und Gemeinsamkeit auch der beiden großen Kirchen gebetet wird, aber dann gewissermaßen alles Tun einer wirklichen Veränderung verboten ist, also nur wenig stattfindet. Schon in den 1970er Jahren haben wir in einer kleinen bundesweiten Gemeinschaft bewusst ökumenisch gesinnter Christen gemeinsam Abendmahl gefeiert und es ist kein Feuer vom Himmel gefallen. Diese „action 365“ wurde von Jesuiten geleitet, eher einem Vorurteil folgend „konservativ“. Ursprünglich gegrauch von der Dynamik der Bergpredigt Jesu. Auch dass Frauen nicht Priesterinnen werden dürfen und vormals Geschiedene vom katholischen Abendmahl ausgeschlossen waren, ist heute ein kaum wahrgenommener Skandal. Vielleicht sollten auch künftige Päpste, die so antreten und handeln wie Franziskus, 30 Jahre früher in dieses Amt kommen. Dann wären die lahmenden kirchlichen Reformen langfristiger gesichert. Dazu müsste man (das EU-ähnliche) Einstimmigkeitsprinzip, welches zur Wahl des römischen Bischofs notwendig ist, wirklich einfach abschafft. (Obwohl dies das Problem perse wäre).
    Auch wenn Overath dies nicht erwähnte, er dürfte da ähnlich denken: Wie schön dass andere Menschen auch glauben und hoffen, denen wir nicht grundsätzlich gerne wegen anderer Auffassungen eher Unglauben vorwerfen. Selig sind die geistlichen Armen, sagt die Bergpredigt. Damit allerdings ist gemeint, wer sich da als der übergroßer Glaubensheld – als Unirrbarer und Gerechter – wirklich präsentiert, besitzt nicht jene Demut Jesu, der wie ein Diener seinen Jüngern die Füße gewaschen hat und eher keine Gardinenpredigten hielt. Demut sollten wir als Sünder immer haben vor Gott Niemand ist perfekt.

  2. Ich habe an anderer Stelle schon das gesamte Interview gelesen. Für mich ist er ein wirklich überzeugender Christ!! Da sollten sich viele ein Beispiel dran nehmen. Sehr gelungen finde ich auch, wie er sich für Obdachlose einsetzt. Könnten das nicht mehr Wohlhabende machen? Da müsste doch was möglich sein…

Die Kommentarspalte wurde geschlossen.