Wie glaubt ...?

Joyce Meyer: „Jesus ist die Antwort“

Als Predigerin und Autorin hat Joyce Meyer weltweit Bekanntheit erreicht. Sie sagt: „Für Jesus zu leben ist das Einzige, wofür es sich zu leben lohnt.“

1. Welches ist Ihr Lieblingsbuch aus der Bibel?

Joyce Meyer: Ich liebe Gottes Wort und habe viele Lieblingsbibeltexte. Es gibt für mich nicht das „eine“ Lieblingsbuch. Aber bestimmte Bibelstellen bedeuten mir sehr viel, weil Gott sie benutzt hat, um mein Leben radikal zu verändern. Erst geht es um die Frage: Wie werde ich Christ? Dann aber darum: Wie lebe ich als Christ? Dabei sind mir manche Verse zu grundlegenden Lehren geworden.

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In Johannes 10,10 heißt es zum Beispiel: „Ein Dieb will rauben, morden und zerstören. Ich aber bin gekommen, um ihnen das Leben in ganzer Fülle zu schenken.“ (NLB). Ich erinnere mich, wie erstaunt ich war zu sehen, dass Jesus gekommen ist, damit wir „das Leben in Fülle haben“ – dass dies sein Plan für uns ist, solange wir hier auf der Erde sind. Wir müssen nicht einfach nur überleben, bis wir in den Himmel kommen, oder mit der Einstellung leben, dass wir gerade so über die Runden kommen, bis Jesus wiederkommt. Wir dürfen unser Leben genießen, während wir Gott nachfolgen und unsere Bestimmung erfüllen.

Psalm 27,13 ist ein weiterer Bibelvers, der mir geholfen hat zu lernen, wie ich Gottes Verheißungen in meinem Leben festhalten kann. Dort heißt es: „Doch ich vertraue fest darauf, dass ich noch sehen werde, wie gut Gott ist, solange ich lebe.“ (NLB). Diese Wahrheit hat mir die Augen dafür geöffnet, wie lebenswichtig es ist, dass wir unsere Hoffnung immer auf Gott setzen und erwarten, dass er in unserem Leben wirkt. Er möchte, dass wir dem, was er in seinem Wort sagt, mehr vertrauen als dem, was wir sehen oder fühlen. Wenn wir ihm vertrauen, dann können wir seine Güte erfahren und leben, wozu er uns bestimmt hat. Ich habe entdeckt, wie erstaunlich das Leben sein kann, wenn ich mich dafür entscheide, jeden Tag mit der Einstellung anzugehen: „Heute wird etwas Gutes mit mir und durch mich geschehen!“

2. Was ist Ihr persönlicher Zugang zu Gott?

Jesus ist alles für mich – mein bester Freund, Herr und Retter, Heiler meiner Seele, die Quelle meines Friedens, meiner Freude, meiner Kraft und aller guten Dinge in meinem Leben. Ohne ihn bin ich nichts, aber mit ihm bin ich und habe ich alles, was ich brauche. Jeden Tag Zeit mit meinem HERRN im Gebet zu verbringen und sein Wort zu studieren, hat für mich oberste Priorität, denn ich weiß, dass ich ohne ihn nichts tun kann, was wirklich ewigen Wert hat (Johannes 15,5).

Ich habe eine persönliche, intime Beziehung zu Jesus, und doch habe ich große Ehrfurcht vor seiner Größe. Er ist der eine wahre Gott, der Schöpfer aller Dinge, und er ist allmächtig, allwissend und immer und überall präsent. Während ich darauf vertraue, dass er mich bedingungslos liebt und wünscht, dass ich ihm nahe bin, begegne ich Gott auch in Ehrfurcht. Ich liebe ihn mehr als alles und jeden in meinem Leben, und ich möchte ihm in jedem Bereich meines Lebens gehorsam sein, weil er so viel für mich getan hat.

Ich mache das nicht immer perfekt, aber ich habe in den Jahren, in denen ich ernsthaft mit Christus unterwegs bin, einen weiten Weg zurückgelegt. Und ich weiß, dass Gott mit mir zufrieden ist, weil mein Herz ihm gegenüber offen und aufrichtig ist (2. Korinther 5:17 + 21). Er vergibt mir, wenn ich meine Fehler aufrichtig bereue und Verantwortung für Dinge übernehme, die ich falsch gemacht habe. Ich bin dankbar, dass der Heilige Geist mich von meiner Sünde – meinen Schwächen und Fehlern – überführt, denn ich möchte geistlich wachsen und die Frau werden, zu der er mich geschaffen hat.

Es ist für mich so erstaunlich, dass wir aufgrund dessen, was Jesus getan hat – er gab sein perfektes, sündloses Leben hin und vergoss sein Blut am Kreuz für uns –, mit Gott ins Reine kommen können (2. Korinther 5,21) und deshalb „zuversichtlich vor den Thron unseres gnädigen Gottes treten. Dort werden wir Barmherzigkeit empfangen und Gnade finden, die uns helfen wird, wenn wir sie brauchen.“ (Hebräer 4,16).

Die Wahrheit ist, dass Gott Sie geschaffen hat, weil er Sie liebt und eine persönliche Beziehung zu Ihnen haben möchte. Je mehr Sie das verstehen und glauben, desto näher werden Sie Jesus kommen und ihn als Ihren Herrn, Retter und besten Freund kennenlernen!

3. Welches Glaubensthema beschäftigt Sie in letzter Zeit?

In letzter Zeit hat Gott mir aufs Herz gelegt, dass wir ihm in den großen Dingen vertrauen müssen und nicht zurückschrecken, wenn wir etwas nicht verstehen. In schwierigen Zeiten, wenn die Dinge nicht so laufen, wie wir uns das erhofft haben, dann lassen wir uns manchmal entmutigen und entwickeln die Einstellung, „irgendwie über die Runden zu kommen“. Vielleicht haben wir sogar Angst, überhaupt noch etwas von Gott zu erwarten, weil wir nicht noch mehr Enttäuschungen erleben wollen. Aber wir dienen einem Gott, der das Unmögliche möglich macht! Er sagt uns in Hebräer 6,19, dass eine „Zuversicht wie einen starken und vertrauenswürdigen Anker für unsere Seele“ (NLB) haben – und diese Hoffnung kommt von Jesus! Wenn wir unser Vertrauen und unsere Hoffnung auf ihn setzen, fällt es uns leichter zu glauben, dass er große Dinge in unserem Leben tun kann, und er möchte, dass wir mutig sind und ihn darum bitten.

Hebräer 4,16 ermutigt uns, „zuversichtlich vor den Thron unseres gnädigen Gottes [zu] treten. Dort werden wir Barmherzigkeit empfangen und Gnade finden, die uns helfen wird, wenn wir sie brauchen“ (NLB). Wir können in Christus kühn und mutig sein, „damit wir die guten Taten ausführen, die er für unser Leben vorbereitet hat.“ (Epheser 2:10 NLB). Das heißt aber nicht, dass wir immer alles bekommen, was wir wollen. Die Wahrheit ist, dass Gott viel besser als wir genau weiß, was wir brauchen und was das Beste für uns ist. Wenn wir das wirklich verstehen, werden wir mit allem zu Gott kommen, ihm die großen Fragen stellen und darauf vertrauen, dass sein Plan perfekt ist!

In Epheser 3,20 heißt es, dass er fähig ist, mehr zu tun als alles, was wir zu bitten oder zu denken wagen – „unendlich viel mehr […], als wir je bitten oder auch nur hoffen würden.“ Stellen Sie sich vor, wie viel wir bewegen könnten, um andere Menschen zu Christus zu führen, wenn jeder von uns dies wirklich glaubt und lebt. Dies ist der Schlüssel zu unserer gottgegebenen Bestimmung.

4. Wofür leben Sie?

Meine Leidenschaft im Leben ist es, Gott zu lieben, sein Wort zu lehren und so vielen Menschen wie möglich zu helfen, Jesus kennenzulernen. Ich wünsche mir, dass sie die Heilung erfahren, die nur in Christus möglich ist. Gott hat so viel für mich getan. Ich möchte, dass Menschen, die ihn noch nicht kennen, all das finden, was ich durch eine persönliche Beziehung zu ihm gefunden habe. Jesus IST die Antwort auf jedes Problem, das wir haben, und jedes Bedürfnis, das wir jemals haben werden. ER ist derjenige, der dich überall heilen kann, wo du verletzt bist! Er hat meine Seele von dem verheerenden Schmerz und der Verzweiflung des sexuellen, emotionalen, geistigen und körperlichen Missbrauchs geheilt [Anmerkung der Redaktion: Joyce Meyer erlebte als Kind Missbrauch]. Er hat mir echte Hoffnung gegeben und die Möglichkeit, ihm durch unser Missionswerk zu dienen. Und Gott arbeitet immer noch in meinem Leben. Er macht mich Jesus ähnlicher, wenn ich Zeit mit ihm im Gebet verbringe und sein Wort studiere.

Jeden Tag bete ich zum HERRN, dass er in meinem Herzen wirkt und mich benutzt, um das Leben eines anderen Menschen zu verbessern. Das ist das Geheimnis, wirklich glücklich und erfüllt zu sein – andere so zu lieben, wie Jesus uns liebt. Ich möchte, dass jeder, der mich lehren hört, die Liebe Gottes erfährt und die Wahrheit über seine Pläne und Ziele für sein Leben entdeckt. Für Jesus zu leben ist das Einzige, wofür es sich zu leben lohnt. Es ist der einzige Weg, das bestmögliche Leben zu haben, das man auf dieser Erde haben kann!

Joyce Meyer ist eine US-amerikanische protestantische Predigerin, Autorin und Rednerin. Bekannt wurde sie durch die Ausstrahlung ihrer Predigten über verschiedene Fernsehsender.


Dieses Interview ist Teil unserer Serie „Wie glaubt … ? 5 Fragen, 5 Antworten“. Wir haben bekannten Christinnen und Christen Fragen zum Glauben gestellt.

Redaktionelle Anmerkung: Unser Fragenkatalog hat sich im Laufe der Zeit etwas verändert. Joyce Meyer erhielt von uns die ursprüngliche Version. Zudem hat sie nur vier Fragen beantwortet – dafür allerdings sehr ausführlich.

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20 Kommentare

  1. Ich bekenne mich zu einer unpopulären Sicht auf Frauen in Leitungspositionen innerhalb der „Kirche“.
    Dann bin ich verwundert oder besser gesagt etwas frustriert, dass sich so viele Leute an fragwürdige Lehrer(n) halten.
    Joyce Meyer ist in der Prosperity- Bewegung verwurzelt, predigt ein sehr Menschen-orientiertes Evangelium, ist ganz einfach umstritten in der frommen Szene. Ich finde sie auch etwas seltsam, darf man das sagen ?
    Warum fühlen sich die Christen davon so stark angezogen, hat das etwas mit der Warnung des Paulus zu tun, dass sich am Ende der Tage die Menschen Lehren zuwenden nach denen ihnen die Ohren jucken ?
    Ist das schlichte Evangelium mit dem Kreuz im Mittelpunkt nicht mehr prickelnd genug ?
    Ohne jetzt alles in Grund und Boden verdammen zu wollen, aber ich würde mir wünschen, die Leute würden nicht so leichtgläubig sein und mehr Wort Gottes lesen, “ da wird ihnengeholfen“ !

  2. …ich hab noch einen Gedanken…Yoyce Meyer stellt viel auf die Beine! Auch von ihrem Geld und den Spendengeldern!!!
    Sie hat viele Projekte….Mitarbeiter, die auch bezahlt werden müssen ..und so weiter….sie setzt das gespendete Geld sicher sehr gut ein!
    Ich mag sie gerne….

  3. GOTT ist und bleibt Allmächtig!!!
    Und hat die Kontrolle!
    Joyce Meyer hat mir durch ihre Predigten auf Bibel TV in vielen Jahren sehr geholfen!!!
    Wie sicher vielen vielen Menschen!
    Sie lebt ihre Überzeugung!
    SIE LIEBT JESUS!
    Sie macht das-was Gott ihr aufs Herz gelegt hat.
    Und lebt somit ihre Berufung!
    Sie hat viel durchgemacht und daraus ist ein tiefer Glaube entstanden!
    Gottes Gnade!
    Vielleicht hilft es Gott als einen liebenden Papa zu sehen….viele viele Menschen wollen nichts von Gott wissen und verstehen dann natürlich sein Wort nicht.
    In Psalm 139 sagt das Wort deutlich, dass er uns schon als Zellklumpen im Verborgenen des Mutterleibes gesehen und erschaffen hat.
    Gott ist so gut!
    Amen
    Ihm Lob Preis und Ehre!
    Wer Yoyce Meyer nicht mag, braucht sie ja auch nicht zu hören und somit auch nicht zu kritisieren!
    Sicher ist ihr Dienst im Herrn nicht einfach…und wer Viel hat gibt auch Viel!
    Sie bewegt viele Menschen….und das finde ich gut!
    Ich liebe Jesus auch!
    Und somit bin ich mit dem verbunden ,was Yoice Meyer sagt!
    In Christus verbunden…in seiner Liebe!
    Jeder Pastor predigt Gottes Wort….und es ist nun Mal so, dass es auch einen Lohn für Arbeit gibt!
    Liebe Grüße
    Meike

  4. Leider wird immer das irdische Leben hier auf Erden in den Mittelpunkt gestellt- Viele Tatsachen, die jeden Tag geschehen müssen in uns Zweifel aufkommen lassen. Wäre Gott der Verantwortliche für alles, was auf dieser Erde geschieht, wäre er nicht ein Gott der Liebe. Millionen von Menschen sterben aus Nahrungsmangel. Nur das allein passt nicht zu Gott. Frau Meyer legt sich etwas zurecht. Aber die Frage: “ Warum wir auf dieser Erde leben (müssen) beantwortet sie nicht. Dann die Frage: “ warum und wovon musste Christus uns erlösen?“ Darf ich Sie bitten, liebe Frau Meyer, diesen Fragen einmal nachzugehen? Es gibt Antworten darauf. Warum finden Sie sie nicht? Ich bedaure es sehr!

    • Hallo Jacques Jordans,

      Sie greifen die Person an.

      Weil sie eine Frau ist ?

      Auch Stammtischbruder tut es, das ist billig.

  5. Herr Hehner, als säkularer Humanist glaube ich an meinem gesunden Menschenverstand und an vernünftige Werte, die zum Wohle der ganzen Menschheit durchgesetzt werden sollten. (Demokratie und Menschenrechte). Vor allem möchte ich mein Leben nicht auf Illusionen, sondern auf wissenschaftliche Erkenntnisse und auf ein realistisches Weltbild stellen.

  6. Joyce Meyer hat sich schon seit einigen Jahren vom Wohlstandsevangelium abgewandt und hat ihren Fehler eingesehen.

  7. Joyce Meyer als eine führende Vertreterin des sog. Wohlstandsevangeliums sollte man meines Erachtens nicht so unkritisch gegenüber stehen.

    Ihr christlicher Einsatz hat Sie allerdings selbst zu einer Multimillionärin gemacht.

    Wie war das noch mit Jesus und dem reichen Jüngling?

    • Wir müssen über unser Wohlstands-Evangelium besorgt sein

      Lieber Anderer Jörg: Ich halte die Einschätzung für etwas unfair. Vor Jahrzehnten sind wir auch mit Normalverbraucher-Einkommen durch China gereist, waren in Kanada, Island und sonstwo auf der Welt. Ich habe sogar mit 10 Leuten 1980 Mittelamerika durchquert. Das hat immer mein Bankkonto aufgefressen, aber die Welt kennen zu lernen war schön. Wie kann ich da Joyce Meyer kritisieren als Multimillionärin, wenn ich doch auch das Geld ausgegeben habe für schieres Vergnügen. Wenn ich Frau Meyer kritisieren wollte oder möchte, würde ich mir überlegen, ob und aus welchen Gründen – etwa ihrer theologischen Inhalte – ich sie kritisieren möchte. Aber wie sie biblische Texte auslegt, auf sich und/oder auch auf Lebenssituationen bezieht, entspricht dies meiner eigenen (Glaubens-)Erfahrung. Ob ich oder wir ein Wohlstandsevangelium verkündigen, muss sich jede/r selbst fragen und eigene Verantwortung übernehmen. Ein Wohlstandsevangelium aus meiner Sicht ist auch, wenn ich das Elend der Flüchtlinge, das Ertrinken von Menschen im Mittelmeer, die Toten der Kriege und den Hunger sowie die Klimakatastrophe ausblende: Wenn das sonntägliche Kanzelwort nur noch dem Alltag mitteleuropäischer Durchschnittsmenschen zu gefallen hat, nach dem Motto: Ich bin fromm und jeder andere in der Welt ist für seine Situation selbst verantwortlich. Und: Lieber Gott, ich danke dir, dass es uns hier so gut geht. Gib uns auch weiter aber immer unser tägliches Brot. Wohlstandsevangelium ist, wenn wir nicht auch für das Brot derjenigen beten, denen es fehlt und nicht an der Verbesserung der Welt mitarbeiten. Wie Jesus und seine Jünger. Sie haben das Reich Gottes verkündigt, dass hier per Nächstenliebe schon anfangen soll. Denn auch der reiche Jüngling kann so in das Himmelreich kommen, wie das Kamel, welches durch ein Nadelöhr gehen kann. Das konnte das Kamel eben nicht, es war im Altertum die kleine Tür neben dem Stadttor. Da konnte man nachts nur mit der eigenen Seele und ohne seinen ganzen Besitz durchkommen: Sinnbild also für den Tod, wo ich nichts mitnehmen kann und woran ich auch hier nicht mein Herz hängen sollte. Denn der reiche Jüngling wurde sogar von Jesus geliebt, obwohl er reich war. Aber sein Reichtum erlaubte es, sich nicht mit Jesus auf den Weg zu machen: Geld muss verwaltet werden.

      • Dann ist die Geschichte des reichen Jünglings also überflüssig in der Bibel?

        Oder wie ist deine Aussage zu verstehen?

        • Nein lieber Anderer Jörg: Die Geschichte vom reichen Jüngling in der Bibel ist sehr wichtig. Da geht es nicht um den Reichtum, sondern dass man mit dem Reichtum nicht in den Himmel kommen kann. Man muss es wie der zu spät gekommene Reisende samt Kamel und Waren vor das verschlossene Stadttor stellen und nackt als Seele vor Gott erscheinen. Sonst kommt man durch den engen Einlass neben dem Stadttor (das „Nadelör) nicht hindurch. Dies kann man aber auf Erden schon einüben, in dem man – siehe Bergpredigt – das Herz hier nicht an seinen Besitz sowie Wohlstand (und vielleicht auch ideellen Besitz wie Bildung und Information) hängt. Beindruckt haben mich Menschen, die – wenn ich gewollt hätte – mir einfach auch mit Geld helfen wollten. Aber dieses für nicht so wichtig hielten, als dass sie nachts nicht schliefen bei dem Gedanken sie bekämen es nicht mehr zurück. Unsere Schätze im Himmel haben mit dem Bankkonto und dem sozialen Status nichts zu tun. Ob wir Liebe leben ist wichtig, nicht der soziale Status. Auch wenn Volkes Stimme und die Werbung uns oft etwas gegenteiliges suggeriert.

          • Ich habe die Stelle eben nachgelesen. Es geht eindeutig um irdischen Reichtum und dass dieser, wenn man wirklich Jesus folgen will, real verschenkt werden soll.

            Das diese Stelle von den meisten Christen einschließlich Frau Meyer ignoriert wird, ist allerdings auch so. Da kommen dann wohl solche Sinnverdrehungen wie bei dir.

            Richtig ist, dass Reichtum nach dieser Bibelstelle nicht pauschal vom Himmel ausschließt. Aber das tut ja bekanntlich keine Sünde. Das er ein enormer Hinderungsgrund ist, ist aber nicht misszuverstehen. Ausser man will es.

    • Persönlich habe ich große Schwierigkeiten mit dem sogenannten „Wohlstandsevangelium“. In ihrem Fall hat es da allerdings positive Entwicklungen gegeben, wenn ich mich richtig erinnere. Zudem legt die Organisation inzwischen regelmäßig transparente Finanzberichte vor – aber sie verfügt über viel Geld. Ja. In unserer Reihe „Wie glaubt“ geht es aber gerade nicht darum, ausschließlich Personen zu befragen, die einen ganz bestimmten Frömmigkeitsstil pflegen. Da steht Margot Käßmann neben Ulrich Parzany, Anna Nicole Heinrich neben Joyce Meyer, Petra Bahr neben Maria Prean. MfG, Daniel vom JDE-Team

  8. Viele Freikirchen sind überzeugt, dass Gott die Gläubigen beschützt und von Krankheiten befreit. Oder dass er sie schon zu Lebzeiten mit Wohlstand segnet. Dabei geht es um die nüchterne Erkenntnis, dass der angeblich barmherzige Vater im Himmel die Erde für viele Menschen zu Hölle verkommen lässt. Leid und Elend passen schlecht zum Bild des gütigen Gottes. Konkrete Erfahrungen lassen erhebliche Zweifel an Joyce Meyers „Erkenntnisse“ aufkommen. Man darf getrost die Aussage wagen, dass wohl ähnlich viele Gläubige an Krebs oder einem Unfall sterben wie Ungläubige.

    • Hallo Dieter, ich kann gerade nicht nachvollziehen, auf was sich Ihr Kommentar bezieht? Im Artikel ist nichts davon zu lesen, was Sie kritisieren.

      • Frau Meyers Erkenntnisse: „Jesus heilt alle deine Leiden – an Geist, Seele und Körper. Gott kann deine körperlichen Schmerzen und deine Krankheiten heilen. Es gibt nichts, das er nicht tun kann, und niemanden, den er nicht heilen will!“ Danke nein, da gehe ich lieber zum Arzt.

    • Ein völlig falsches Gottesbild

      Lieber Dieter: Du besitzt ein falsches Verständnis von Gott. Unsere Aufgabe besteht darin, im Leben auf Erden „die Liebe“ zu lernen, die Jesus uns vorlebte. Jesus bat nicht Gott, er möge anderen Menschen helfen, sondern er sandte Diakone aus für diese Nächstenliebe und Hilfe. Gott hat keine anderen Hände als unsere Hände. So gesehen halte ich den Lebenssinn – neben Liebe lernen – sie auch praktisch zu verwirklichen. Dies kann aber nie bedeuten, dass ich heute noch die Welt retten muss, aber ich muss (und darf) in ihr ein Licht sein und wie Salz in der Suppe der Gesellschaft. Warum wir nicht mehr bei Gott sind, sondern in der Welt, und warum wir nicht im Himmel blieben, erfahren wir erst im Ewigen Leben. Der Sinn der Existenz darüber hinaus ist uns weitgehend verborgen. Was uns in dieser Welt schützt ist nur, dass wir existenziell nicht ins Bodenlose fallen können. Atheisten, Nihilisten und alle Positivisten müssen einen großen Glauben haben, dass sie an einen allmächtigen Zufall glauben, der sie aus purer Langeweile nach einer Explosion im Nichts erschaffen hat und der dem Leben und der Natur keinen Sinn einhauchte. Ich brauche nur durch einen Wald zu gehen um zu sehen, dass dies nicht der Nichtsinn des Lebens ist. Sonst wäre auch das schöne Morgenkonzert der Vögel für die Katz.

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