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Christliche Musiker: Ihr Wirken darf nicht enden

Christliche Musiker können in Deutschland nicht allein von ihrer Musik leben. Kreative Ideen sind gefragt – wie eine christliche Streaming-App aus Frankreich.

Die Popmusikbranche hat sich in den vergangenen Jahren dramatisch verändert. Das betrifft auch den Nischenmarkt christliche Musik. Nicolai Franz hat sich für das Medienmagazin PRO unter christlichen Musikerinnen und Musikern umgehört.

Klar sei: Die alten Rezepte funktionieren nicht mehr. Die von den Künstlern genannten Probleme: Konzertausfälle durch Corona, Inflation und vor allem die drastisch gesunkenen CD-Verkäufe. 2002 wurden in Deutschland rund 129 Millionen CD-Alben verkauft, 2023 waren es noch nur noch 16,2 Millionen – ein Rückgang um 87 Prozent (Quelle).

Kreativität ist gefragt

Früher habe er sein Konzerthonorar am CD-Tisch verdoppeln können, erzählt Produzent und Bassist Jan Primke. Das Problem: Die Produktion eines Studioalbums kann um die 20.000 Euro kosten. Zwar sind christliche Musiker auch bei den gängigen Streamingdiensten vertreten, doch um die Kosten für die Alben-Produktion zu decken, müsste ein Song dort rund sechs Millionen Mal gestreamt werden. Das sei für die meisten christlichen Künstler in Deutschland nicht erreichbar. „Spotify ist die größte kostenlose Hörprobe der Welt“, so Jan Primke gegenüber PRO. Bis er bei Spotify 15 Euro verdient habe, vergingen zwei Jahre. „Ich haue meine Sachen online raus, aber ich erwarte nichts.“

Aus diesem Grund haben viele christliche Musikschaffende mittlerweile mehrere Standbeine. Dazu zählen Merchandising (Fan-Artikel), Musikunterricht oder auch Spenden. Kindermusiker Daniel Kallauch betont: „Wer heute als Musiker leben will, der muss die Hälfte seiner Zeit in Marketing und unternehmerisches Handeln investieren.“ Ein erfolgreiches eigenes Geschäftsmodell zu entwickeln, sei harte Arbeit.

Jan Primke blickt kritisch auf die aktuelle Entwicklung: „Wir laufen Gefahr, dass die christliche Konzertszene in den nächsten fünf Jahren fast gänzlich zum Erliegen kommt.“

Eine App als Rettung?

In Frankreich gibt es ein neues Konzept dafür, die Künstlerinnen und Künstler fair zu entlohnen, schreibt Franz. 2020 wurde die App „TopMusic“ als Crowdfunding-Kampagne an den Start gebracht. Die Nutzer zahlen dabei einen freiwilligen Beitrag, mindestens fünf Euro pro Monat. Die Erlöse der Nutzer-Abos flössen zum Großteil an die Künstler. Die Hörerinnen und Hörer könnten zusätzlich in der App die Künstler direkt unterstützen. Laut dem Bericht will „TopMusic“ die App international expandieren – auch nach Deutschland. Ein Zeitpunkt stehe aber noch nicht fest.

Den kompletten Artikel der Medieninitiative PRO können Sie hier lesen.

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1 Kommentar

  1. Höre auch sehr gerne christliche Pop-Musik. Also an mir kann das mit den CD-Käufen nicht liegen… Wäre wirklich sehr schade, wenn sich niemand mehr zu christlicher Musik ermutigt fühlen sollte. Vielleicht ist die App ja eine Lösung.

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