Drei Wochen lang verzichtet die Evangelisch-reformierte Kirchgemeinde Straubenzell im Gottesdienst schon auf ihre Predigt. Stattdessen versucht sie sich im Mai an Mitmachformaten. Das Tagblatt war beim Experiment zu Besuch.
„Hier wird nicht gepredigt!“, steht an der Kanzel der Kirche Bruggen. Dieses Statement setzt die Kirchengemeinde auch eisern durch. Einen Monat lang gibt es gemeinsame Aktionen statt dem Wort zum Sonntag. Der Auslöser war ein Artikel aus der Zeitschrift „Bref“. In dem rief eine Theologin das Ende der Predigt aus. Sie sei nicht mehr zeitgemäß. Ob das stimmt, will auch das Schraubenzeller Pfarrteam ausprobieren. Statt das Wort von der Kanzel zu hören, tauschen sich die Kirchbesucher aus: Sie können über einen Bibeltext reden oder fünf Stationen zum Thema „Glück“ besuchen und beispielsweise einen Glücks-Anstecker basteln.
Bei den Gottesdienstbesuchern kommt das Format unterschiedlich an: Viele sind offen für das einmonatige Experiment. Aber manch einer wünscht sich auch die traditionelle Predigt zurück.