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Rom: Afrika-Synode nimmt im Beisein des Papstes Beratungen auf

Im Beisein von Papst Benedikt XVI. hat die zweite Sondersynode der katholischen Kirche für Afrika am Montag ihre Beratungen aufgenommen. Bis zum 25. Oktober will sich die Bischofsversammlung in Rom mit den Themen Versöhnung, Gerechtigkeit und Frieden befassen.

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Bereits am Sonntag war die Synode, an der neben anderen Kirchenvertretern nahezu 200 afrikanische Bischöfe teilnehmen, mit einem festlichen Gottesdienst im Petersdom eröffnet worden.

 In seiner Ansprache forderte der Papst die afrikanischen Kirchen auf, Grenzen zwischen Volksgruppen, Ethnien und Religionen für die «Universalität Gottes» zu öffnen. Die religiöse, soziale und politische Lage Afrikas könne ohne Gottesbezug nicht begriffen werden. «Unsere Analysen sind ungenügend, wenn wir die Welt nicht im Lichte Gottes betrachten», sagte Benedikt. Ungerechtigkeiten und Korruption entstünden, wenn die Menschen nicht offen für Gott seien.

 Die katholische Kirche in Afrika solle den «Schrei der Armen, der Minderheiten, der in ihrer Würde verletzten Frauen, der Außenseiter, der unterbezahlten Arbeiter, der Flüchtlinge und der Migranten» vernehmbar machen, heißt es in einem Arbeitspapier der Synode. Vor allem Frauen sollten eine sichtbarere Aufgabe« erhalten. In dem Vorbereitungstext ist auch von ethnischen Konflikten innerhalb der Kirche die Rede. Zu den Themen der Versammlung gehört überdies der Dialog mit Muslimen, die in mehreren afrikanischen Ländern die Bevölkerungsmehrheit stellen.

 Die erste Afrika-Synode fand 1994 statt. Die Ergebnisse der Bischofsversammlung werden in ein »Apostolisches Schreiben einfließen, mit dem der Papst den Ortskirchen Richtlinien für ihr künftiges Handeln vorgibt. Unter dem Eindruck wirtschaftlicher und sozialer Veränderungen werden sich die Synodenmitglieder mit Themen wie dem Umgang mit bewaffneten Konflikten, Menschenrechten, Kinderhandel, Aids, der Ausbreitung von Sekten und dem Schutz der natürlichen Ressourcen befassen. Mit Spannung wird erwartet, ob es dabei zu einer kontroversen Diskussion über den Einsatz von Kondomen bei der Aids-Prävention kommt.

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 Bei den Beratungen über Armut und Hunger wird es auch um Gentechnik gehen. Kampagnen für den Einsatz von gentechnisch verändertem Saatgut dürften nicht Hauptprobleme der afrikanischen Bauern wie Mangel an Ackerland, Wasser und Energie sowie an Krediten verdecken, heißt es im Arbeitspapier. Gentechnik drohe Kleinbauern zu ruinieren, indem sie herkömmliches Saatgut verdränge. Zudem bestehe die Gefahr der Abhängigkeit von Großkonzernen, die das veränderte Saatgut anbieten.

 Einziges deutsches Synodenmitglied ist der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick. Der Papst lud zudem den Patriarchen der Äthiopischen Orthodoxen Tewahedo Kirche, Abune Paulos, den ehemaligen Leiter der UN-Mission in Darfur, Rudolf Adada, und den Generaldirektor der UN-Landwirtschafts- und Ernährungsorganisation, Jacques Diouf, als Sondergäste ein. Der Senegalese Diouf wird als erster muslimischer Gast an einer Bischofssynode teilnehmen. 

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