Der 500. Jahrestag der Reformation am 31. Oktober 2017 soll auch im Saarland ein einmaliger gesetzlicher Feiertag werden. Die politische Entscheidung sei gefallen, sagte Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) am Dienstag nach einem Treffen mit Spitzenvertretern der rheinischen und pfälzischen Landeskirche in Saarbrücken.
Derzeit werde im Innenministerium die Umsetzung einer entsprechenden Rechtsverordnung vorbereitet. Auch die nordrhein-westfälische Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) steht dem Vorschlag der evangelischen Kirche positiv gegenüber.
Das Reformationsjubiläum 2017 "sollte meines Erachtens wie in anderen Bundesländern auch in NRW als Feiertag begangen werden", sagte Kraft auf epd-Anfrage in Düsseldorf. "Die Epoche der Reformation hat Europa nicht nur in religiöser Hinsicht, sondern auch in der Bildung, Kultur und Politik nachhaltig geprägt und weltweit Spuren hinterlassen."
Derzeit ist der Reformationstag nur in den ostdeutschen Ländern mit Ausnahme Berlins gesetzlicher Feiertag. Im November hatte die Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) gefordert, den 31. Oktober 2017 einmalig bundesweit zum arbeitsfreien Tag zu machen. Seither fassten bereits Niedersachsen, Hamburg, Bremen, Rheinland-Pfalz, Hessen und Baden-Württemberg entsprechende Beschlüsse oder stellten sie in Aussicht. Auch Bundespolitiker unterstützen das Vorhaben.
Der Reformationstag am 31. Oktober erinnert an den Thesenanschlag Martin Luthers (1483-1546) an der Wittenberger Schlosskirche im Jahr 1517. Damit wandte sich Luther gegen kirchliche Missstände wie den Ablasshandel. Dieses Ereignis gilt als der Beginn der reformatorischen Umwälzungen in Europa. Es jährt sich am 31. Oktober 2017, einem Dienstag, zum 500. Mal.
(Quelle: epd)
