Die beiden großen christlichen Kirchen in Sachsen haben bestürzt auf die jüngsten rechtsradikalen Vorfälle in Bautzen und Clausnitz reagiert und die Vorfälle scharf verurteilt.
Die sächsische Landeskirche verurteile jegliche Gewalt gegenüber Geflüchteten und ihren Unterkünften, sagte der evangelische Oberlandeskirchenrat Peter Meis am Montag in Dresden. „Die verbale und psychische Bedrohung von Menschen, die in unserem Land Schutz suchen und von Menschen, die ihnen Schutz bieten möchten, darf in unserer Gesellschaft nicht hingenommen werden“, fügte der Theologe in Vertretung des erkrankten Bischofs Carsten Rentzing hinzu.
Auch der Diözesanadministrator des katholischen Bistums Dresden-Meißen, Andreas Kutschke, zeigte sich erschrocken und traurig über die Feindseligkeit und „einen Hass von Teilen der Bevölkerung“ gegenüber Flüchtlingen. „Als Christen in Sachsen fühlen wir uns dadurch besonders in der Pflicht, uns weiterhin engagiert gerade für notleidende Menschen auf der Flucht einzusetzen“, sagte Kutschke.
Im mittelsächsischen Clausnitz hatte ein pöbelnder Mob am Donnerstagabend einen Bus mit Flüchtlingen blockiert und versucht, den Einzug der Asylbewerber in eine neue Unterkunft zu verhindern. In der Nacht zum Sonntag stand zudem der Dachstuhl eines geplanten Flüchtlingsheims in Bautzen in Flammen. Die Polizei geht von Brandstiftung aus, die Staatsanwaltschaft will ein Ermittlungsverfahren wegen Behinderung von Löscharbeiten der Feuerwehr einleiten.