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Samuel Koch führt hin und wieder eine Fernbeziehung mit Gott

Warum, Gott? Der querschnittsgelähmte Autor und Schauspieler Samuel Koch hadert ab und zu mit Gott. Aber nicht mehr so häufig wie früher.

Samuel Koch hält seinen Glauben für ein Geschenk. „Man kann das Wollen nicht machen“, sagte er in einem Interview mit PromisGlauben. Aber jeder müsse auch für sich eine Entscheidung treffen: „Ist der Tod ein Schlusspunkt oder eine Grenze, nach der es weitergeht?“ Da müsse man selbst einen mutigen Schritt wagen und fragen: „Ist da wer? Bist du da? Gibts dich? Bist du auch für mich da?“

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Koch ist seit einem Unfall im Jahr 2010 bei der Fernsehsendung „Wetten, dass …?“ vom Hals abwärts querschnittsgelähmt. In der Vergangenheit habe er mehr damit gehadert als heute, sagte er gegenüber PromisGlauben. „Aber auch heute noch bin ich sprach- und fassungslos angesichts des Leids und des Grauens in der Welt.“ Da frage er sich: Warum, Gott? „Ich hadere schon manchmal, aber nie grundsätzlich.“

Bei Problemen den Hersteller fragen

Bei eigenem Schmerz, Leid und unerklärlichen Situationen wendet sich Koch an Gott. „Wenn man sowieso keinen Sinn sieht, dann macht es nur Sinn, den Hersteller zu fragen.“ Sein Glaube habe für ihn einen hohen Stellenwert. Auch wenn es hin und wieder eine Fernbeziehung sei.

Koch ist sich sicher, dass es mehr gibt, als sichtbar ist. „Mein Glaube ist fast zu klein, als dass ich mir vorstellen könnte, dass das wunderbare Intellektuelle, Schöne, Kreative aus Versehen passiert ist. Für mich muss dem was Intellektuelles, Kreatives, Schönes zugrunde liegen.“

1 Kommentar

  1. Wir kochen alle nur mit Wasser

    Das: „Hin- und Wieder einer Fernbeziehung zu Gott“ klingt sprachlich, aber vor allem ein wenig ins Gegenteil verkehrt, für laschen Umgang mit dem Glauben. Aber ich denke, Samuel schreibt ganz ehrlich eine für Christinnen und Christen nicht völlig fremde Befindlichkeit. Ehrlich gesagt, ich (und wir) sind nie vollkommen. Richtiger Glaube ist daher, trotzdem oder gerade deshalb, mehr Vertrauen auf Gott zu setzen als nur auf sich selbst. Die Bergpredigt zeigt uns völlig zeitlos und aktuell wie eigentlich wir sein könnten, aber manchmal sogar sind: Wir ziehen zuerst den Balken aus dem eigenen Auge (wir kehren also ert mal vor unserer Haustür), wir legen den Maßstab zuerst an uns selbst an und dann an anderen. ( keine überhebliche Selbstgerechtigkeit) . Oder ich versuche dem anderen Menschen immer wieder zu vergeben (also nie endgültig den Stab über ihm zu brechen). Die Feinde zu lieben entspringt niemals Weltfremdheit, sondern bedingt immer: Ich muss langsam einmal anfangen diplomatische Beziehungen zu knüpfen. (Ich mache mir böse Nachbarn im Idealfall zu Freunden). Ein narzistischer Christ möchte ich nicht sein, der sich also wie der Jüngling Narzis in sein eigenen (frommes) Spiegelbild verliebt, nach dem Motto: „Ich bin der Größte und Beste“. Eingebettet in diese Ideale, denen ich mich wie jede/jeder Andere nur annähernd kann, gilt die Erkenntnis der Urgemeinde (vom Leben Jesu abgeguckt): „Wer die größte Autorität unter euch hat, sei euer aller Diener“! Vielleicht sind gerade Menschen, die so zu sein versuchen, die starken Persönlichkeiten. Jenseits von den Frömmigkeits-Missverständnissen – und Glaubensbetrachtungen – könnte ich sonst so werden wie ein Mini-Donald Trump – der angeblich über sich selbst hinaus wächst und (bildlich gesehen) wie der Turmbau zu Babel des eigenen Lebens irgendwann unter dem eigenen Gewicht zusammenbricht. Dies meine bescheidenen Gedanken – und die können nur eine Annäherung an ein Ideal sein: Wir kochen alle nur mit Wasser. Es gibt vormutlich keine Christin und kein Christ auch bisweilen ohne Gottesferne, niemand ohne Glaubenszweifel und kein Mensch hat nicht ganz kleine oder große Leichen im Keller seiner Seele. Sonst wären wir – neben unserer Erlöstheit – nicht auch allzumal Sünder, denen es an Ruhm vor Gott (öfters mal) mangelt. Wahrscheinlich ist Jesus der Sünder, der sich im Tempel hinter einer Säule schamhaft versteckt, viel lieber als der plappernde Beter, der seinem Gott im Himmel schildert was er für ein toller Kerl oder eine wunderbare Frau ist. Wenn Gott Humor hat, dann würde er leise lächeln, uns sagen: „Mach mal langsam“!

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