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Sexueller Missbrauch: Hillsong-Gründer von Vertuschung freigesprochen

Die australische Polizei hatte Hillsong-Gründer Brian Houston im August 2021 angeklagt, sexuelle Übergriffe seines Vaters verschleiert zu haben. Der zuständige Richter kam zu einem anderen Ergebnis.

Brian Houston wurde laut Medienberichten vom Vorwurf freigesprochen, den sexuellen Missbrauch seines Vaters vertuscht zu haben. Frank Houston hatte seinem Sohn Brian 1999 mehrere sexuelle Übergriffe auf einen Minderjährigen gestanden. Dieser informierte die Kirchenleiter, jedoch nicht die Polizei. Frank Houston starb 2004, ohne vor Gericht gestanden zu haben. 2021 wurde Brian Houston angeklagt, er habe Informationen zum sexuellen Missbrauch seines Vaters zurückgehalten.

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Houston sagte vor Gericht: Das Opfer, Brett Sengstock, habe ihn darum gebeten, nicht zur Polizei zu gehen. Sengstock selbst sagte, er könne sich an diese Bitte nicht erinnern. Vielmehr habe er sich nicht getraut, gegen eine so mächtige Familie zu klagen, schreibt die BBC. Sengstock erhielt 1999 von Frank Houston 10.000 Australische Dollar und sollte auf einer Serviette unterschreiben. Was darauf stand, ist unklar. „Ich wurde für mein Schweigen bezahlt“, zitiert die BBC Sengstock. Brian Houston wusste von der Geldübergabe. Die Staatsanwaltschaft warf Houston vor, er habe nicht aus Respekt für das Opfer gehandelt, sondern um den Ruf seiner Kirche und seiner Familie zu schützen.

Richter: „Das genaue Gegenteil von Vertuschung“

Richter Gareth Christofi hielt dagegen Houstons Aussage für glaubwürdig. Unter anderem deswegen, weil Houston noch vor dem Tod seines Vaters öffentlich über dessen Straftaten gesprochen hatte. „Das ist das genaue Gegenteil von Vertuschung“, zitiert die britische Zeitung „The Guardian“ Christofi.

Im Anschluss an das Urteil bekundete Houston sein Betrübnis über die Taten seines Vaters. „Das Leben vieler Menschen wurde auf tragische Weise verletzt, und darüber werde ich immer sehr traurig sein. Aber ich bin nicht mein Vater. Ich habe diese Straftat nicht begangen.“ In der Anklage sah Houston eine „gezielte Attacke“. „Wenn ich nicht Brian Houston von Hillsong wäre, wäre diese Anklage nie erhoben worden.“

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1 Kommentar

  1. Ich muss zugeben, ich neige auch zu Vorverurteilungen, besonders die Leitiguren der charismatischen Bewegung betreffend.
    Allzuoft ist diese Spezies in Skandale verwickelt, entweder geht es um Geld, Machtmißbrauch oder Sex.
    Wenn Housten jetzt einen Freispruch bekommt, soll mir das recht sein, die Vorwürfe sexueller Übergriffe bleiben meines Wissens aber bestehen.
    „Fromme Superstars“ werden leicht Opfer ihres eigenen Selbstbildes, oftmals ein verzerrtes Bild, befördert durch die Vergötterung des gemeinen Volkes! Wenn man sich und anderen suggeriert, man verfüge über besondere Kräfte und Zugänge in himmlische Sphären, muss es früher oder später zu Verwerfungen kommen und Gott teilt seine Ehre auch nicht mit schwachen Menschen.
    Auf skurile theologische Steckenpferde will ich hier nicht eingehen, aber in dieser Szene scheint so ziemlich alles akzeptabel zu sein, wenn die Leute nur das fromme Vokabular beherrschen. So bleibt zu hoffen, dass Skandale und Peinlichkeiten zumindest bei einigen „Followern“ ein Umdenken bewirkt. Ich möchte meine Kritik nicht als Generalabrechnung mir der charismatischen Bewegung verstanden wissen, mir sind die Auswüchse ein Stachel im Fleisch, also das tut manchmal richtig weh und so leide ich weiter an meiner „Peergroup“ !

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