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Sozialethiker: Kirchen müssen Gerechtigkeitsthema aufgreifen

Der Bamberger Theologe und Sozialethiker Heinrich Bedford-Strohm hat die Kirchen aufgefordert, sich in die öffentliche Debatte um eine neue Finanzordnung einzumischen.

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Nach der «Phase der Fassungslosigkeit» nach dem Crash vom Herbst 2008 gelte es nun, die Fragen nach Moral und sozialer Gerechtigkeit zu stellen, sagte Bedford-Strohm am Montagabend in Frankfurt bei einem wirtschaftspolitischen Forum zum Thema «Protestantische Ethik oder der Geist des Kapitalismus?» Keine Institution sei zu dieser Aufgabe so berufen wie die Kirche, «denn Kirche sind wir alle.»

  Nach Ansicht des Mitverfassers der Unternehmer-Denkschrift der  Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) sowie des Wortes des EKD-Rates zur Finanzkrise müssen die Kosten der Rettung von Banken, Finanzdienstlern und Versicherungen von den Stärkeren in der Gesellschaft getragen werden. Sie dürften nicht durch den Abbau von Sozialleistungen finanziert und vorrangig den nachfolgenden Generationen aufgebürdet werden.

  Martin Beckmann von der Bundesverwaltung der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di in Berlin bezeichnete den «liberalisierten und deregulierten Kapitalismus» der vergangenen Jahrzehnte als «Irrweg» und verlangte die Rückkehr der Politik als Regulator, Investor und Unternehmer. So müsse die Politik beispielsweise einen engen ordnungspolitischen Rahmen vorgeben, die Regeln durchsetzen und obskure Finanzprodukte verbieten.

  Der Bayreuther Theologe Arne Manzeschke verlangte, das Thema Ethik stärker auf der Ebene der Organisationen zu verankern und auch entsprechende transnationale Regelwerke zu schaffen. Außerdem plädierte er dafür, in das System der Wirtschaft den Begriff «Sünde» einzuführen, um den dort Verantwortlichen vor Augen zu führen, dass ihr Handeln katastrophale Folgen haben kann. Veranstalter des Forums waren das Zentrum Gesellschaftliche Verantwortung der hessen-nassauischen Kirche sowie die Evangelische Akademie Arnoldshain. 

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(Quelle: epd)

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