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Sudanesischer Kirchenrat: Referendum könnte Christen gefährden

Der Generalsekretär des Sudanesischen Kirchenrates, Ramadan Chan Liol, sieht die Christen im Norden seines Landes durch eine mögliche Abspaltung des Südens gefährdet.

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Wenn der Südsudan beim Referendum im Januar für seine Unabhängigkeit stimme, drohten den Christen im Norden weitere Repressalien, sagte er dem epd bei einem Besuch in Berlin: «Schon jetzt sind die Kirchen im Norden nicht frei.» Nach einer Teilung des Landes aber könnte es im Norden einen islamischen Staat geben, der nur das islamische Rechtssystem der Scharia anerkenne.

Chan forderte die internationale Gemeinschaft auf, Druck auf die Regierung in Khartum auszuüben, um eine solche Wendung zu verhindern. «Wir haben es hier mit dem Schutz von Menschenrechten zu tun, und das sollte die Weltgemeinschaft interessieren», sagte er. In der sudanesischen Verfassung müsse der Schutz von Minderheiten und wenn möglich auch die Religionsfreiheit verankert werden. «Was aber fehlen könnte, ist der politische Wille.» Im muslimisch geprägten Norden Sudans leben nach Chans Angaben rund eine Million Christen.

Die Kirchen setzen sich nach Angaben des Generalsekretärs für eine umfassende Aufklärung der Bürger über das Referendum und ihre Rechte ein. Ziel seien freie und faire Wahlen, die tatsächlich den Willen der Bevölkerung widerspiegelten, sagte er. Die Chancen dafür, dass die Volksabstimmung wie geplant am 9. Januar stattfinden könne, stünden entgegen der Befürchtungen internationaler Beobachter gut. Wenn es allerdings vor der Abstimmung zu Gewaltausbrüchen an der Nord-Süd-Grenze komme, nütze auch die beste Vorbereitung nichts mehr, warnte Chan.

Das Referendum ist Bestandteil des Friedensabkommens zwischen der Regierung in Khartum und der Sudanesischen Befreiungsarmee (SPLA) von 2005. Dabei entscheiden Bewohner des bislang halbautonomen Südsudan über eine Loslösung vom islamisch-arabisch geprägten Norden. Die Bewohner des Südens sind mehrheitlich Anhänger alter afrikanischer Religionen und Christen. Es wird eine breite Zustimmung für eine Unabhängigkeit erwartet.

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(Quelle: epd)

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