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Tel Aviv: Universität plant interreligiöses Studienzentrum

Mit einem Studienzentrum für die drei monotheistischen Religionen will die Universität Tel Aviv Vorurteilen zwischen Christentum, Judentum und Islam begegnen. Die Zeit dränge, da Stereotypen und Spannungen zwischen Religionen gegenwärtig eine große Gefahr seien, sagte Projektleiter Menachdem Fisch.

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Fisch, Direktor des «Zentrums für religiöse und interreligiöse Studienprojekte», hat an der Tel Aviver Universität den Lehrstuhl für Geschichte und Philosophie der Wissenschaften inne. Zu Forschungsaufenthalten hielt er sich in Oxford, Cambridge, Princeton und am Wissenschaftskolleg Berlin auf. Ein interreligiöses Studienzentrum hält der Wissenschaftler für überfällig, da es «nicht möglich ist, eine Episode oder ein historisches Ereignis im religiösen Leben zu verstehen, ohne die jeweils anderen abrahamitischen Religionen zu berücksichtigen».

 Die vergleichende Religionswissenschaft werde dieser Aufgabe nicht immer gerecht, erklärte Fisch. «Liturgie, religiöse Zeremonien, Kleidung, Ausbildung von Rabbinern, Pfarrern und Imamen, Philosophie und sogar Architektur beeinflussen sich gegenseitig.» Deshalb sollte die Erforschung von Judentum, Christentum und Islam unter einem Dach stattfinden.

 In Israel sei die Forschung des Christentums schwach entwickelt, in Cambridge bestehe hinsichtlich der Kenntnisse des Judentums Nachholbedarf. Darauf reagiere man mit dem Austausch zwischen beiden Hochschulen: «Ideal für das Projekt wäre ein drittes Institut, das in einem arabischen Land den Islam auf ähnliche Weise erforscht, wie in Cambridge das Christentum und in Tel Aviv das Judentum untersucht wird.» Aus politischen Gründen sei eine Kooperation zwischen einem israelischen und einem arabischen Institut «sensibel», räumte Fisch ein.

 Neben dem Forschungszentrum soll es ein Master-Programm für interreligiöse Studien geben. Als weiteres Angebot des Zentrums nannte Fisch den Dialog zwischen den Religionen. In dieses Gespräch sollten Repräsentanten der Religionsgemeinschaften einbezogen werden, um ein wechselseitiges Kennenlernen zu fördern, empfahl der Historiker.

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 Im Blick auf die Finanzierung des neuen Zentrums zeigte sich der Wissenschaftler zuversichtlich, dass die israelische Regierung für die ersten fünf Jahre die Kosten von rund einer Million Euro übernehmen werde. Für Juni 2013 kündigte Fisch eine internationale Konferenz zum Thema «Heiliger Kampf» an.

(Quelle: epd)

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