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Thema Flüchtlingsschicksale: Worms verbietet Krippenspiel auf dem Weihnachtsmarkt

Die Stadt Worms hat eine für Dienstag geplante Krippenspiel-Aufführung auf dem Weihnachtsmarkt verboten. Die Aufführung, bei der die Flucht von Maria, Josef und dem Jesuskind nach Ägypten nachgespielt werden sollte, könne die Besucher des Weihnachtsmarkts irritieren und insbesondere Kinder verstören.

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Die Verbotsverfügung begründet die Absage mit einer Gefahr für die öffentliche Ordnung und Sicherheit. Kirchenvertreter und Anti-Rechts-Aktivisten wollten mit dem Krippenspiel auf die Not moderner Flüchtlinge hinweisen.

In Worms haben in den zurückliegenden Monaten regelmäßig Mahnwachen stattgefunden, seit die rechtsextreme NPD bei den Kommunalwahlen einen Sitz im Stadtrat erringen konnte. In Abwandlung dieser bereits genehmigten, regelmäßigen Proteste wollten die Verantwortlichen am 16. Dezember vor der auf dem Weihnachtsmarkt aufgebauten Krippe ein Zeichen gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus setzen. Dazu habe er die entsprechende Passage aus dem Matthäusevangelium zur Flucht nach Ägypten und dem Kindermord von Bethlehem vorlesen wollen, sagte der Wormser Pfarrer Fritz Delp.

Einen versammlungsrechtlichen Antrag auf Genehmigung der Aktion wies die Stadt jedoch ab. „Nicht genauer definierte Darstellungen einer Krippenszene vor einer Krippe können zu Irritationen führen“, entschied die Stadtverwaltung. „Dabei könnte es zu missverständlichen Zuordnungen kommen. Zu Darstellungen, die unverstanden bleiben, weil die Weihnachtsmarktbesucher nicht wissen können, dass es sich um eine Aktion innerhalb einer Demonstration handelt.“ Am Montag wollte die Stadt sich auf Nachfrage nicht weiter zu dem Sachverhalt äußern.

Gegen das Verbot haben die Veranstalter der Mahnwachen inzwischen einen Eilantrag beim Mainzer Verwaltungsgericht gestellt. Er könne sich nicht vorstellen, dass die Richter die Entscheidung der Stadtverwaltung bestätigen, zeigte sich Pfarrer Delp zuversichtlich. Als Kompromiss sei denkbar, dass die Krippenspiel-Akteure „ein Stück weit“ von dem ursprünglich geplanten Veranstaltungsort abrücken. Das Evangelische Dekanat Worms-Wonnegau appellierte an die Verantwortlichen im Rathaus, sich wenn schon nicht dem Heiligen Geist, dann doch wenigstens dem „Geist unseres Grundgesetzes“ zu öffnen.

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(Quelle: epd)

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