Nach dem Feuertod von vier Roma-Kindern hat Papst Benedikt XVI. mangelnde Solidarität mit der Roma-Minderheit in Italien beklagt.
Der Tod der Kinder werfe die Frage auf, ob eine «solidarischere und brüderlichere Gesellschaft» das tragische Ereignis nicht hätte verhindern können, sagte das Kirchenoberhaupt am Sonntag beim Angelus-Gebet auf dem Petersplatz. An dem Gebet nahmen auch Hunderte Sinti und Roma teil.
Die vier Kinder im Alter zwischen drei und elf Jahren waren vor einer Woche bei einem Brand in einem Barackenlager am Stadtrand von Rom ums Leben gekommen. Ursache des Unglücks war ein defekter Ofen. In den Siedlungen der Roma kommt es aufgrund mangelhafter Sicherheitsvorkehrungen immer wieder zu verheerenden Bränden.
Die Stadtverwaltung von Rom versucht seit Jahren, illegale Roma-Lager aufzulösen. Bei der Räumung bestehender Baracken- und Wohnwagensiedlungen bietet die Stadt jedoch vielfach keine alternativen Gelände an. Aus illegalen Lagern Vertriebene errichten regelmäßig neue behelfsmäßige Unterkünfte ohne Strom- und Wasseranschluss. Die Gefahr von Bränden gilt dort als besonders hoch. Insgesamt leben etwa 7.000 Sinti und Roma in Italien.
(Quelle: epd)