Traditionelle Gottesdienste und die Feier des Abendmahls sind für Menschen, die in die Kirche eingetreten sind, offenbar von großer Bedeutung.
Dies sei das Ergebnis einer Befragung von Personen, die als Erwachsene in die Kirche eintraten, sagte der Theologe Johannes Zimmermann am Mittwoch in Hofgeismar. Zimmermann sprach auf der Delegiertenversammlung der Arbeitsgemeinschaft Missionarischer Dienste (AMD) der Evangelischen Kirche in Deutschland zum Thema «Wie finden Erwachsene zum Glauben?».
Die Gottesdienste als Markenzeichen der Kirche spielten nach Angaben der rund 500 Befragten eine wichtige Rolle auf ihrem Weg zum Glauben. Ferner sei die Entwicklung zum Glauben mit einer Gebetserfahrung verbunden, berichtete Zimmermann. So hätten fast alle Befragten angegeben, dass sie angefangen hätten zu beten. Von besonderer Bedeutung sei hierbei das «stille Gebet», das von vielen wegen seiner Anonymität geschätzt werde. «Gebt den Leuten Chancen, fromm zu sein, wenn niemand dabei zusieht», empfahl Zimmermann.
Wichtig für einen Eintritt oder Wiedereintritt in die Kirche sind nach den Worten von Zimmermann auch persönliche Kontakte zu einem Pfarrer oder zu ehrenamtlichen Gemeindemitgliedern. Daher sei es von großer Bedeutung, Christen und Pfarrern Zeit für solche Kontakte einzuräumen. «Eine veranstaltungstrunkene und gremienwütige Kirche verbaut sich sonst viele Chancen, das Evangelium über die eigenen Grenzen hinaus zu anderen Menschen zu bringen», sagte Zimmermann und warnte vor einer «Veranstaltungskirche».
Die AMD ist ein Fachverband im Diakonischen Werk der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Ihr erklärtes Ziel ist es, missionarische Impulse zu setzen. Zur AMD gehören die Ämter für missionarische Dienste sowie die Ämter für Gemeindedienst aller EKD-Gliedkirchen sowie mehr als 70 selbständige Werke und Verbände in Deutschland.
(Quelle: epd)
