Klagen gegen den US-amerikanischen Baptistenbischof Eddie Long wegen angeblichen sexuellen Missbrauchs sind außergerichtlich beigelegt worden.
Wie die Tageszeitung «Atlanta Journal-Constitution» (online) berichtete, bleiben alle Details des Schlichtungsabkommens geheim. Die «vernünftige» Schlichtung bringe die Angelegenheit zum Abschluss, erklärte die in der Nähe von Atlanta angesiedelte Gemeinde des Bischofs. Man könne nun entsprechend Gottes Plan mit der kirchlichen Arbeit weitermachen.
Eddie Long gilt als Megastar der afro-amerikanischen Kirchenwelt. Im vergangenen Herbst klagten vier junge Männer, der Geistliche habe sie mit Geschenken und in einem Fall mit Tabletten zu sexuellen Handlungen verführt und ihnen eingeredet, Intimitäten «spiritueller Söhne» mit «Daddy» seien Gott gewollt. Long wies die Anschuldigungen zurück. Der verheiratete Vater von vier Kindern versicherte in emotionalen Predigten, er werde sich energisch gegen die Wiedergutmachungsklagen zur Wehr setzen und wie David gegen den Riesen Goliath kämpfen.
Longs «New Birth Missionary»-Gemeinde hat nach eigenen Angaben 25.000 Mitglieder. In der Medienberichterstattung über die Anschuldigungen wurde besonders Eddie Longs ablehnende Haltung zur Homosexualität herausgestrichen. Long ist wortgewaltiger Vertreter der These, homosexuelle Beziehungen seien Sünde.
«New Birth Missionary Baptist» hat Kurse angeboten, um Schwule und Lesben vom «Fluch» der Homosexualität zu befreien. Afroamerikanische Teenager, die an Veranstaltungen der kirchlichen Jugendarbeit teilnahmen, wurden zur sexuellen Enthaltsamkeit angehalten. Die vier Kläger waren zur angeblichen Tatzeit sechzehn Jahre alt und älter.
(Quelle: epd)