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Vatikan: Keine Verwicklung in Affäre um katholischen Chefredakteur

Der Vatikan hat Medienberichte zurückgewiesen, wonach eine Kampagne gegen den zurückgetretenen Chefredakteur der italienischen katholischen Tageszeitung «Avvenire», Dino Boffo, vom Heiligen Stuhl gesteuert war.

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 Spekulationen, nach denen Kardinal Staatssekretär Tarcisio Bertone und der Chefredakteur der Vatikanzeitung «Osservatore Romano», Giovanni Maria Vian, falsche Dokumente über Boffo verbreitet hätten, bezeichnete das Staatssekretariat am Dienstag in einer offiziellen Erklärung als «verleumderische Kampagne» gegen den Heiligen Stuhl und Papst Benedikt XVI.

 Die Medienberichte basierten auf «unbegründeten Überzeugungen». Diese würden in der Absicht verbreitet, dem Chefredakteur der Vatikanzeitung «grundlos und verleumderisch eine unmotivierte, unvernünftige und bösartige Tat zu unterstellen». Medien hatten berichtet, dass Dokumente über eine angebliche Homosexualität Boffos sowie ein Verfahren wegen Nötigung gegen ihn von Vian und Bertone stammten.

 Boffo war im vergangenen Sommer zurückgetreten, nachdem die im Besitz der Familie des italienischen Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi befindliche Tageszeitung «Il Giornale» die Dokumente abgedruckt und ihn als heuchlerischen Moralprediger gebrandmarkt hatte. Boffos Zeitung «Avvenire» hatte sich zuvor kritisch über Kontakte des Regierungschefs zu Prostituierten geäußert.

 Der Chefredakteur von «Il Giornale», Vittorio Feltri, war vor wenigen Tagen erstmals seit dem Skandal mit Boffo zusammengetroffen. Bei dieser Gelegenheit sagte Feltri laut Medienberichten, die Dokumente seien ihm von Kirchenvertretern zugespielt worden, die über allen Zweifel erhaben seien. Aus diesem Grund habe er sie vor der Veröffentlichung nicht überprüft.

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 Da der «Osservatore Romano» Boffos Haltung gegenüber Berlusconi kritisiert hatte, mutmaßen italienische Medien, Chefredakteur Vian habe «Il Giornale» die fraglichen Papiere zugespielt. Kardinal Bertone fühlte sich den Medienspekulationen zufolge durch Boffos kritische Berichterstattung in seinen eigenen Bemühungen um gute Kontakte zur italienischen Regierung gestört.  

(Quelle: epd)

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