- Werbung -

Vertreibung: Bischofskonferenz alarmiert über Lage der Christen im Irak

Die Lage der Christen im Irak hat sich nach Einschätzung des Bamberger Erzbischofs Ludwig Schick in den vergangenen Monaten "erheblich verschlechtert".

- Werbung -

Allein im Norden des Landes seien mehr als 120.000 Christen vertrieben worden, sagte der Weltkirchenbeauftragte der katholischen Deutschen Bischofskonferenz am Donnerstag in Berlin. Er sprach von einer "Katastrophe von historischem Ausmaß". Sollte es keine friedliche Lösung geben, "werden die Christen das Land endgültig verlassen". Vor 2003 haben nach Angaben des Erzbischofs noch 1,5 Millionen Christen im Irak gelebt, jetzt sind es zwischen 200.000 und 300.000.

Nach Ansicht des Präsidenten des Caritasverbands, Peter Neher, werden militärische Mittel langfristig keinen Frieden bringen. "Es sollten alle diplomatischen Kanäle ausgeschöpft werden." Der Erzbischof empfahl Gespräche mit Ländern, die die Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) mit Waffen unterstützen. Die IS-Miliz wolle derzeit "erobern, keine Diplomatie". Kurzfristige könne den Christen im Irak helfen, wenn ihnen ein eigenes Autonomiegebiet zugestanden werde, sagte Schick und verwies auf den "Nineveh-Plan", angelehnt an die gleichnamige Stadt in der Nähe von Mossul. Dieses Gebiet müsse "unter das Protektorat der UNO gestellt werden" und militärisch geschützt werden.

Wichtig sei, dass verfolgte Christen auch in Deutschland aufgenommen werden, unterstrich der Weltkirchenbeauftragte. Der Brandanschlag auf die geplante Asylunterkunft im bayerischen Vorra bezeichnete er als "Gift". Die "Pegida"-Demonstrationen gegen eine angebliche Islamisierung des Abendlandes "machen die Situation noch schlimmer". Damit würden Ängste geschürt, und es werde versucht, die Gesellschaft zu spalten. "Das darf von Christen nicht unterstützt werden", unterstrich er.

(Quelle: epd)

Konnten wir dich inspirieren?

Jesus.de ist gemeinnützig und spendenfinanziert – christlicher, positiver Journalismus für Menschen, die aus dem Glauben leben wollen. Magst du uns helfen, das Angebot finanziell mitzutragen?

NEWSLETTER

BLICKPUNKT - unser Tagesrückblick
täglich von Mo. bis Fr.

Wie wir Deine persönlichen Daten schützen, erfährst du in unserer Datenschutzerklärung.
Abmeldung im NL selbst oder per Mail an info@jesus.de

Zuletzt veröffentlicht