Der hessen-nassauische Kirchenpräsident Volker Jung unterstützt den Vorschlag des Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, Nikolaus Schneider, für ein neues «Sozialwort» der beiden großen Kirchen.
«Arbeit muss ein zentrales Thema der Gesellschaft sein und kein Nebeneffekt unternehmerischen Handelns», sagte Jung am Mittwoch in Frankfurt dem epd.
Die Gesellschaft könne nur funktionieren, wenn möglichst viele Menschen Arbeit haben, von der sie leben können, fügte der Repräsentant von rund 1,8 Millionen Protestanten hinzu. Dafür müsse die Gesellschaft die Rahmenbedingungen schaffen.
Jung erinnerte an die von der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) im vergangenen Jahr vorgelegte Reflexion über das unternehmerische Handeln. Nun sei es hilfreich, die Bedeutung der Arbeit und derer, die sie tun, grundsätzlich zu bedenken. Der Erhalt und die Sicherung von Arbeitsplätzen sei ein gesamtgesellschaftliches Ziel, sagte der Kirchenpräsident.
Schneider, stellvertretender Ratsvorsitzender der EKD, hatte angeregt, gemeinsam mit der katholischen Deutschen Bischofskonferenz nach dem «Sozialwort» der Kirchen von 1997 ein aktuelles Papier zur sozialen Frage zu entwerfen. Christen müssten von der Politik verlangen, Eigensinn und Gemeinsinn in eine Balance zu bringen, sagte Schneider.
(Quelle: epd)