Der Sozialverband VdK hat ein wachsendes soziales Ungleichgewicht in Deutschland kritisiert.
Anstatt Arzneimittel durch geringere Mehrwertsteuern zu verbilligen, werde jetzt die Hotelbranche belohnt, sagte Präsidentin Ulrike Mascher am Donnerstag in München. «Das macht Patienten wütend.»
Als der VdK geringere Steuern auf Medikamente gefordert habe, sei er mit dem Hinweis abgespeist worden, das gehe nur im Rahmen einer umfassenden Mehrwertsteuerreform. «Für die Hotelbranche gibt es nun doch eine Ausnahme», monierte Mascher. Sie sprach sich für eine höhere Steuer für Reiche aus. Mit diesen Einnahmen könne ein auf sieben Prozent gesenkter Steuersatz für Medikamente gegenfinanziert werden. Nur in Dänemark und Bulgarien lägen die Steuersätze auf Arzneimittel noch höher als in Deutschland.
Mascher warnte zudem vor künftiger Altersarmut: Mit den heutigen Hungerlöhnen lasse sich keine ausreichende Altersversorgung aufbauen. Schon jetzt müssten viele Rentner dazuverdienen, so die Verbandschefin. Die Zahl der Ruheständler, die mit Minijobs ihr Einkommen aufbesserten, sei um fast 30 Prozent auf bundesweit 723.000 gestiegen.
(Quelle: epd)