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„Weder Amt noch Mandat“: Käßmann lehnt Guttenbergs Einladung nach Afghanistan ab

Die frühere Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Margot Käßmann, wird nicht mit Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) nach Afghanistan fahren.

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Es gebe für sie keinen Anlass, das Krisengebiet zu besuchen, sagte Käßmann am Dienstag in Bochum vor Antritt ihrer Gastprofessur an der Ruhr-Universität. Sie habe weder Amt noch Mandat.

Die 52-jährige Theologin wies damit die Einladung von Guttenberg, die dieser in der vergangenen Woche während der CSU-Klausur in Wildbad Kreuth ausgesprochen hatte, zurück. Käßmann hatte vor einem Jahr als damalige EKD-Ratsvorsitzende in einer Neujahrspredigt die Lage in Afghanistan kritisiert und damit eine öffentliche Diskussion angestoßen. Im vergangenen Februar war sie nach einer Alkoholfahrt als EKD-Ratsvorsitzende und als hannoversche Landesbischöfin zurückgetreten.

 Am Mittwoch übernimmt die Theologin mit einer Antrittsvorlesung über «Multikulturelle Gesellschaft – Wurzeln, Abwehr und Visionen» eine Gastprofessur an der Ruhr-Universität Bochum. Sie wolle während ihrer einjährigen Professur «sozialethische Themen der Zeit» aufgreifen und sich dem Bereich Ökumene widmen, kündigte sie an. Dazu gehöre auch, sich weiterhin öffentlich zu äußern. Sie hoffe aber, dass es in den kommenden Monaten im kleinen Kreis mit Studierenden ruhiger zugehe, sagte die ehemalige Landesbischöfin.

 Käßmann ist erste Inhaberin der neu eingerichteten Max-Imdahl-Gastprofessur, die an den Bochumer Kunsthistoriker Max Imdahl (1925-1988) erinnert. Er gehörte zur Gründergeneration der seit 1962 bestehenden Ruhr-Uni. Käßmann, die mittlerweile in Berlin wohnt, sagte, sie wolle regelmäßig in Bochum präsent sein.

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 Der Rektor der Ruhr-Universität, Professor Elmar Weiler, begrüßte das Engagement von «Frau Kollegin Käßmann». Mit ihr vermittle eine «maßgebliche Persönlichkeit unserer Zeit» jungen Menschen sozialethische Themen. Damit wolle die Ruhr-Uni ihren Studenten eine Sichtweise über das reine Fachwissen hinaus ermöglichen.

 Das entspreche auch dem protestantischen Bildungsideal, das den ganzen Menschen in den Blick nehme, ergänzte Käßmann. Die in Marburg geborene Käßmann hatte 1989 an der Ruhr-Universität bei dem späteren Generalsekretär des Ökumenischen Rates der Kirchen, Konrad Raiser, über das Thema «Armut und Reichtum als Anfrage an die Einheit der Kirche» promoviert.

(Quelle: epd)

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