Die Zahl der Anzeigen wegen Blasphemie in Pakistan ist zuletzt stark gestiegen. Dies berichtet die „Human Rights Commission of Pakistan“ (HRCP) auf ihrer Homepage (Englisch). Betroffen seien in erster Linie schiitische Muslime, aber auch Angehörige anderer religiöser Minderheiten wie zum Beispiel Christen. Allein in den vergangenen zwei Monaten habe es 40 neue Fälle gegeben, heißt es.
Die HRCP wirft der pakistanischen Regierung vor, dass sie sich ihrer völkerrechtlichen Verantwortung entziehe und die Beschuldgten „der Gnade von Mobs“ oder zweifelhaften Gerichtsverfahren überlasse, die „offensichtliche Rechts- und Verfahrensmängel“ aufwiesen. Zwar käme es in Berufungsverfahren häufig zu Freisprüchen, jedoch oft erst nach längeren Haftzeiten.
Die HRCP fordert, dass der Staat das Recht aller Bürger auf Religions- und Glaubensfreiheit garantieren muss. Blasphemievorwürfe würden viel zu schnell von der Polizei registriert, obwohl viele Beschwerden schlicht erfunden seien, um Personen zu diskreditieren. (dw)