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Wer glaubt was (4): Die Katholische Kirche

Etwa 70 verschiedene christliche Kirchen und Glaubensgemeinschaften gibt es in Deutschland. Jesus.de stellt in einer Serie einige davon vor und fragt: Wer glaubt eigentlich was? Im Fokus des vierten Teils steht die Katholische Kirche.

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Der Name:

 Das Wort „katholisch“ leitet sich vom griechischen katholikos ab und bedeutet „das Ganze betreffend“ oder „allgemein“. Die katholische Kirche sieht sich selbst als „allumfassend“ – im geografischen Sinne (Weltkirche) und auch in ihrem theologischen Selbstverständnis. Sie erhebt den Anspruch, die „eine, wahre, allgemeine Kirche Jesu Christi“ zu sein.

Taufe und Mitgliedschaft:

Durch die katholische Taufe wird man Mitglied in der katholischen Kirche. Gleichzeitig ist sie auch Vorraussetzung für die persönliche Erlösung. Wie in den evangelischen Landeskirchen wird die Kindertaufe praktiziert. Die Taufe kann nicht – auch nicht durch die Kirchenstrafe der Exkommunikation – rückgängig gemacht werden.

Abendmahl (Eucharistie):

Die Abendmahlsfeier wird in der Katholischen Kirche „Eucharistie“ genannt, die Teilnahme daran heißt Kommunion. Sie zählt zu den Sakramenten. Nach katholischem Verständnis ist Jesus real in Brot und im Wein präsent, nachdem der Priester die Einsetzungsworte („Dies ist mein Leib…“, „Dies ist mein Blut…“) gesprochen hat (Dogma der „Transsubstantiation“). Es gibt mehrere Voraussetzungen für die Teilnahme: Taufe, das bewusste Leben in der Taufgnade, das Festhalten am Glauben der Katholischen Kirche, die rechte Absicht und, gegebenenfalls, die vorherige Buße. Nicht zugelassen sind Ungetaufte, Nichtkatholiken (Ausnahme: Mitglieder von unierten Ostkirchen) und Menschen, die in „Sünde“ leben (z. B. wiederverheiratete Geschiedene).

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Entstehung:

Die katholische Kirche versteht sich selbst als direkte Nachfolgerin der Urkirche. Dabei beruft sie sich auf Jesus Christus selbst als Gründer. Mit dem sogenannten „Felsenwort“ (Matth. 16,18: „Ich aber sage dir: Du bist Petrus und auf diesen Felsen [griech. petra] werde ich meine Kirche bauen […]“) soll Christus Petrus als ersten Papst eingesetzt haben. Auf Petrus zurückgehend beruft sich die Katholische Kirche auf eine ununterbrochene Folge von Päpsten („apostolische Sukzession„).

Einen kurzen Überblick über die Geschichte der römisch-katholischen Kirche finden Sie hier.

Struktur und Amtsverständnis:

Die katholische Kirche ist hierarchisch organisiert. An ihrer Spitze steht der Papst, seit 2005 Benedikt XVI. Er hat seinen Sitz im Vatikanstaat (Korrekt: Staat Vatikanstadt), dem weltweit kleinsten anerkannten Staat. Darunter existieren drei klerikale Stufen: Bischof, Priester und Diakon. Außerdem kann der Papst beliebigen Personen den religiösen Ehrentitel „Kardinal“ verleihen. In der Regel werden nur Bischöfe zu Kardinälen ernannt. Kardinäle sind berechtigt, im Konklave den Papst zu wählen und haben eine Mitverantwortung bei der Leitung der Weltkirche.

In der Katholischen Kirche hat der Klerus eine herausgehobene Stellung. Die Priesterweihe ist eines der sieben Sakramente. Durch sie erhalten die Geistlichen eine besondere Prägung und unterscheiden sich wesentlich von den übrigen Getauften. Frauen können keine ordinierten Ämter übernehmen.

In Deutschland gibt es 27 Bis- und Erzbistümer mit zurzeit 11.398 Pfarreien, in denen 14.847 Priestern arbeiten (Stand: 2011). Die Bistümer bilden gemeinsam die Deutsche Bischofskonferenz, die zurzeit 68 Mitglieder hat (Stand: 2012). Aktueller Vorsitzender ist der Freiburger Erzbischof Robert Zollitsch. Die Katholische Kirche beschäftigt hauptamtlich rund 650.000 Menschen, davon ca. 150.000 direkt bei der Kirche, 500.000 sind bei der Caritas tätig. Ehrenamtlich engagieren sich nach Schätzungen ca. 600.000 Menschen.

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Mehr Zahlen und Fakten rund um die Katholische Kirche in Deutschland finden Sie hier.

Größe und Mitgliederzahl:

Die katholische Kirche hat weltweit ca. 1,181 Milliarden Mitglieder. Am größten ist ihr Bevölkerungsanteil in Mittel- und Südamerika sowie in Europa. Die Mitgliederzahl in Deutschland beträgt 24,65 Millionen (Stand: 2011), dies entspricht in etwa 30 Prozent der Gesamtbevölkerung Deutschlands. Die meisten Katholiken findet man dabei im Süden und Westen.

Was ist typisch?

Maria wird in der Katholischen Kirche besonders hervorgehoben. Es gibt verschiedene Feste zu ihrem Gedenken (z. B. Mariä Himmelfahrt), Lieder, Litaneien und Gebete. Typisch für die Katholische Kirche ist auch die Heiligen-Verehrung. Dabei geht es gemäß katholischer Lehre nicht um die Anbetung und Vergöttlichung dieser Personen, sondern um die Verherrlichung von Gottes Gnade, die in dem Leben der Heiligen zum Ausdruck kommt.

Finanzierung:

In Deutschland vorwiegend durch die Kirchensteuer (2011 etwa 4,9 Milliarden Euro), Spenden

Zusammenarbeit mit anderen Kirchen:

Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK)
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Die Katholische Kirche (Deutschland) im Internet.

 

 

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