- Werbung -

Württembergische Landeskirche erlaubt digitales Abendmahl

Die Evangelische Landeskirche in Württemberg hat ihre Abendmahlsordnung geändert: Digitale sowie von Laien geleitete Abendmahlsfeiern sind nun möglich.

Die Landessynode der Evangelischen Landeskirche in Württemberg hat beschlossen, dass ab sofort digital Abendmahl gefeiert werden darf. In Ausnahmefällen dürfe die Abendmahlsfeier entweder komplett digital oder hybrid ablaufen, heißt es jetzt im Kirchengesetz. Das neue Gesetz tritt im Oktober 2022 in Kraft und soll nach zwei Jahren bewertet werden.

- Werbung -

Dem Beschluss ging eine Diskussion im Theologischen Ausschuss voraus. „Es ist gut, dass wir uns damit beschäftigt haben. Es ist einfach ein Sakrament und da kann man nicht leichtfertig mit umgehen“, sagt Synodalpräsidentin Sabine Foth in einem Frage-Antwort-Video zur Landessynode.

Zudem nahm die Landessynode eine Notlagenregel für das Abendmahl auf. Erwachsene Christinnen und Christen dürfen nun auch das Abendmahl leiten, wenn „bei unmittelbarer Lebensgefahr oder in einer vom Oberkirchenrat festgestellten Notlage“ keine Pfarrerin oder kein Pfarrer zu erreichen ist.

2 Kommentare

  1. Eigentlich nichts neues

    Ich bin sehr für Gottesdienste im Fernsehen und im Netz, weil so und nicht anders bestimmte Gruppen von Menschen nicht erreicht werden können. Andererseits sollten auch die großen Kirchen – genannt bisher als Volkskirchen – aus einer fast reinen Komm-Struktur auch eine Geh-Hin-Struktur werden lassen. Die Kirchen und damit die Christinnen und Christen gehören an die Hecken und Zäune der Welt und zwar auch überall dort, wo es Arme und Benachteiligte gibt, oder wo jene leben die nie zu uns kommen werden. Eine Kirche auf Augenhöhe ist notwendig und die da wo es möglich ist, das Leben miteinander zu teilen. Dem digitalen Abendmahl stehe ich doch sehr kritisch gegenüber. Abendmahl zu feiern ist eigentlich jenes, was ich zuvor beschrieben habe, und vor allem das folgende : Eine besondere Gemeinschaft der Glaubenden untereinander und mit Jesus Christus. Eine diesbezügliche Fernbeziehung aufzubauen oder notfalls zu praktizieren, ist so wie jede Fernbeziehung nur ein Notbehelf, aber immer noch besser als überhaupt keine. Dass Christinnen und Christen nicht ohne Pfarrer*in Abendmahl feiern können/dürfen, war mir trotz 50jährigem Insidersein in der EKHN doch fremd. Wieso ist dies in obiger Landeskirche so ? Wenn es jetzt geändert wird nur für Notfälle, dann um so besser. Aber mit Lektoren bzw. Prädikanten haben wir immer in der EKHN Abendmahl gefeiert, auch im Gottesdienst. Auch als Prediger haben sich die Betreffenden nach meiner Erfahrung gut geeignet. Was da in dieser Landeskirche als Neuerung gemeldet wird, ist also nicht unbedingt etwas neues, vielmehr echt protestantisch.

  2. Der säkulare Trend der Ev. Kirche schadet der Sakralität der Kirche. Verwunderlich ist es zusätzlich, da die Ev. Kirche im Gottesdienst, weitgehend auf das Abendmahl verzichtet. Die Sorge um die Heilige Kirche des Herrn, wird mit dem digitalen Abendmahl, nicht geringer.

Die Kommentarspalte wurde geschlossen.

Zuletzt veröffentlicht