Ursula Wiesemann prägte jahrzehntelang die Übersetzungsarbeit von Wycliff. Indigene aus Brasilien verehren sie als „Mutter der Schriftsprache“.
Die Bibelübersetzerin Ursula Wiesemann ist am Montag, 15. August, im Alter von 90 Jahren gestorben. Das teilte die christliche Bibelübersetzungsorganisation Wycliff mit. Wiesemann war maßgeblich an der Gründung von Wycliff beteiligt.
Im Auftrag der Allianzmission ging Wiesemann 1958 zum indigenen Volk der Kaingáng nach Brasilien. Sie erforschte deren Sprache und übersetzte das Neue Testament. Die Kaingáng verehren Wiesemann nach Angaben von Wycliff als ihre „Mutter der Schriftsprache“. Ihre Arbeit soll großen Anteil am kulturellen Fortbestehen der Sprachgruppe haben.
Wiesemann leitete von 1994 bis zu ihrem Ruhestand 2002 das Seminar für Sprachmethodik (heute: Seminar für Sprache und Kultur). Dort bildet Wycliff Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen aus. Susanne Krüger, Leiterin von Wycliff Deutschland, lobt die Arbeit von Wiesemann: „Als großartige Sprachwissenschaftlerin und Professorin hat sie uns immer herausgefordert, die wissenschaftliche Seite der Spracharbeit und Bibelübersetzung nach höchsten Standards auszuführen.“
Wycliff Deutschland betreut weltweit Sprachforschungs-, Bildungs- und Bibelübersetzungsprojekte. Die rund 150 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen arbeiten in über 30 Ländern. Der gemeinnützige Verein finanziert sich vor allem durch Spenden. Im September 2022 feiert er sein 60-jähriges Bestehen.
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Sie ist nicht gestorben, sie ist heimgegangen …
„Wir sind aber zuversichtlich und finden es viel besser, nicht mehr im Leib daheim zu sein, sondern daheim zu sein beim Herrn.“ (2.Kor. 5,8)
„Wer mein Wort hört und dem glaubt, der mich gesandt hat, hat ewiges Leben und kommt nicht ins Gericht,
sondern er ist aus dem Tod ins Leben übergegangen.“ (Joh. 5,24)
„Es sind einige von denen, die hier stehen, die werden nichts schmecken vom Tod,
bis sie den Menschensohn kommen sehen mit seinem Königreich.“ (Mt. 16,28)