Die katholische Deutsche Bischofskonferenz hat eine Zwischenbilanz ihrer Beratungs-Hotline für Opfer sexueller Gewalt vorgelegt.
Von März bis Mitte Oktober seien 3.431 Telefongespräche geführt und 213 Internet-Beratungen in Anspruch genommen worden, teilte die Bischofskonferenz am Mittwoch in Bonn mit. 22.845 Menschen informierten sich den Angaben zufolge über das Angebot unter www.hilfe-missbrauch.de.
Den Angaben zufolge haben 664 Nutzer der Hotline Sexualdelikte thematisiert, die im kirchlichen Umfeld stattfanden: «432 davon wurden durch Priester oder Ordensleute begangen. 393 Sexualdelikte wurden benannt, die nicht im kirchlichen Umfeld verübt wurden.» Täter waren hier etwa Lehrer in staatlichen Schulen und Internaten, Familienangehörige oder Verantwortliche im Verein.
Die Entscheidung, die Hotline mit therapeutisch gut ausgebildeten Fachkräften zu besetzen, habe sich bewährt, hieß es weiter. Welche schwerwiegenden Verletzungen zugefügt wurden, zeige sich daran, dass Delikte mehrheitlich aus den 50er, 60er und 70er Jahren benannt worden seien, die strafrechtlich verjährt sind. «Viele gaben an, zum ersten Mal ihre Scheu und Bedenken zu überwinden und über ihre Erfahrungen zu sprechen», erklärte die Bischofskonferenz.
(Quelle: epd)