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Christians for Future erhöhen Druck auf Kirchen

Eine bundesweite Forderungskampagne soll die Leitenden in Kirchen und Gemeinden zu mehr Engagement bewegen. Der bisherige Einsatz für das Klima reicht der christlichen Umweltschutzbewegung nicht aus.

Die Christians for Future (C4F) haben zwölf Forderungen zur Klimagerechtigkeit ausgearbeitet und überreichen diese heute an Kirchenleitende in ganz Deutschland. Wie die Bewegung über ihre sozialen Kanäle bekannt gab, soll der Forderungskatalog an die Leitungen der Landeskirchen, Diözesen und Freikirchen übergeben geben. C4F würdigt die Unterstützung der Klimabewegung durch die Kirchen und die vielen positiven Beispiele für politisches Engagement für Klimagerechtigkeit. Sie kommen aber zum dem Schluss, dass es nicht ausreiche. Deshalb wenden sich die Christians for Future nun mit zwölf Punkten zum Thema Klima an die Kirchen.

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Zentrale Forderungen sind: eine stärkere Einmischung der Kirchen in die Politik bezüglich des Themas Umweltschutz, Klimaneutralität der Kirchen bis 2030, keine Investitionen der Kirchen mehr in Unternehmen, die mit Öl, Gas und Kohle Umsatz machen und Klimagerechtigkeit soll in der Gemeindearbeit zum ständigen Thema gemacht werden.

Die Christians for Future sind überkonfessionell und ein Teil der globalen For-Future-Bewegung. Andere Gruppen der For-Future-Bewegung, Theologinnen und Theologen, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, Leitungspersonen von Orden und Verbänden und andere bekannte Personen unterstützen die Forderungen und haben mitunterzeichnet.

Alle Forderungen in Originalversion aufgelistet:

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Die Prophetische Stimme der Kirchen

1. Die Kirchenleitungen zeigen sich solidarisch mit den Forderungen von Fridays For Future Deutschland und kommunizieren dies öffentlichkeitswirksam durch Worte und Taten.

2. Die Kirchenleitungen stehen zusammen mit anderen Religionsgemeinschaften auf nationaler und regionaler Ebene in regelmäßigem strukturierten Austausch mit der Klimagerechtigkeitsbewegung mit dem Ziel, sich gemeinsam für Klimagerechtigkeit einzusetzen.

3. Die Kirchenleitungen auf nationaler und regionaler Ebene machen mit regelmäßigen öffentlichkeitswirksamen Aktionen, zum Beispiel persönlicher Beteiligung an Demonstrationen zum Globalen Klimastreik, Menschenketten für Klimagerechtigkeit, Mahnwachen oder ähnlichem, auf die Dringlichkeit des Klimaschutzes aufmerksam.

4. Die Kirchenleitungen suchen das persönliche Gespräch mit der Politik und fordern einen deutlichen Wandel hin zu klimagerechter Politik.

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5. Die internationale ökumenische Zusammenarbeit und weltkirchliche Solidarität auf den unterschiedlichen kirchlichen Ebenen wird gestärkt in Bezug auf die gemeinsame Herausforderung der globalen Klima- und Umweltkrise, die viele Länder in Afrika, Lateinamerika, Asien und Ozeanien besonders hart trifft.

Umstellung des eigenen Handelns in den Kirchen

6. Die Landeskirchen und (Erz-)Bistümer setzen sich das Ziel, bis 2030 Klimaneutralität zu erreichen. Haushaltsplanungen und Investitionsentscheidungen werden an diesem Ziel ausgerichtet.

7. Die Landeskirchen und (Erz-)Bistümer stellen sicher, dass alle land- und forstwirtschaftlichen Flächen in kirchlichem Besitz bis 2035 klimapositiv und nach den Kriterien des Ökolandbaus bewirtschaftet werden. Neuverträge werden ab sofort nach diesen Kriterien abgeschlossen. Auf den Einsatz von Torf wird ab sofort verzichtet.

8. Die Landeskirchen und (Erz-)Bistümer verpflichten sich auf Divestment (Ausschlusskriterien für Geldanlagen) von Kohle, Öl und Gas und verkünden diese Verpflichtung öffentlichkeitswirksam.

9. Alle (Erz-)Diözesen und Landeskirchen schaffen pro 100.000 Kirchenmitgliedern eine Vollzeitstelle im Umwelt- und Klimabereich. Auf nationaler Ebene richten die Kirchen Kompetenzstellen Klimaneutralität ein.

Bewusstseinswandel innerhalb der Kirchen

10. Die Kirchenleitungen fördern kooperative Bündnisse, die das Engagement für Klimagerechtigkeit in den Kirchen vorantreiben, wie das Ökumenische Netzwerk Klimagerechtigkeit.

11. Die Kirchenleitungen stellen sicher, dass das dringende Handeln zur Bewahrung der Schöpfung in der pastoralen Arbeit und Ausbildung grundgelegt ist. Dafür organisieren sie verpflichtende Fortbildungen für alle Hauptamtlichen zum Thema Klimakrise.

12. Die Kirchenleitungen fördern verstärkt Schöpfungsverantwortung in Liturgie
und Spiritualität. Zusätzlich beteiligen sich die Kirchen an dem Bemühen,
pastorale Antworten auf die große Sorge und Zukunftsangst vieler Menschen
zu bieten und schaffen seelsorgerische Angebote für interessierte
Aktivist*innen.

Dateien:

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1 Kommentar

  1. In jede Kirche gehört das Klimagebet – Ninive ist heute

    „Zentrale Forderungen sind: eine stärkere Einmischung der Kirchen in die Politik bezüglich des Themas Umweltschutz, Klimaneutralität der Kirchen bis 2030, keine Investitionen der Kirchen mehr in Unternehmen, die mit Öl, Gas und Kohle Umsatz machen und Klimagerechtigkeit soll in der Gemeindearbeit zum ständigen Thema gemacht werden“! Dem kann ich als Christ nur voll zustimmen. Leider verhält sich die Politik und wir zumeist so wie die Passagiere und das Personal auf der Titanic unmittelbar vor dem Zusammenstoß mit dem Eisberg und dem folgenden Untergang. Die auf 4 Jahre gewählten Abgeordneten, die für uns auf Zeit Entscheidungen treffen, haben diesen Zeitraum als Zielvorgabe ihres Handeln – zumindest unbewusst. Das vorherrschende Motiv ist dabei die Wiederwahl zu sichern. Dies verhindert allerdings vielfach Nachhaltigkeit. Ich will nicht die Demokratie abschaffen, aber sie effektiver machen. Gute und sinnvolle Idee sind möglich, dazu haben wir ein großes Gehirn.

    Ich denke, hier gibt es nur zwei gleichwertige Erkenntnisse eines uralten Prinzipes: Bete und arbeite. Zum beten gehört auch, dass dieses Thema in die Predigten gehört und in die Veranstaltungen bzw. die Kommunikation. Das Arbeiten wird mit den dargelegten Punkten dieser Erklärung zumindest als Rahmen beschrieben. Hier sei nochmals ausdrücklich vermerkt, dass der oft gemachte Vorwurf, die Kirche/n sei/en zu wenig fromm und zu viel sozial, bzw. sogar Ideologieverkündiger statt für Jesusnachfolge zu motivieren, ist hier völlig verfehlt.. Denn wir sollten die gute Schöpfung dieses schönen Planeten mit uns selbst, all den Pflanzen und Tieren – auch um unserer selbst Willen in dieser irdischen Existenz – bewahren. Denn ohne Menschen wird dieser Planet auch weiterhin bestehen, es sei denn wir jagen ihn mit unseren Atomraketen perfekt in die Luft. Das Problem hinter den Problemen von uns Menschen ist unsere Arroganz gegenüber Gott sowie allen Mitmenschen und Mitgeschöpfen. Tiere sind heute weitgehend Lebensmittel auf vier Beinen. Außerdem tun wir so, wenn wir von der Natur reden, als ob wir nicht Teil von Natur und damit der irdischen Schöpfung sind. Auch diesbezüglich müssen wir wieder mehr Gott- und Jesus-bezogen werden. In jede Kirche weltweit gehört das regelmäßige Klimagebet als fest vorgesehenes Ritual. In der Bibel steht tatsächlich, dass Gott Menschen und auch Tieren hilft. Wir sind hier Gottes unbedingt verordneten Hände und Füße. Auch wenn ich folgendes sinnbildlich meine: In Gottes neuer Welt werden uns vor allem unsere nachfolgenden Generationen fragen, warum wir ihnen nicht soviel Leid erspart haben. Auch die Tiere werden kritisieren, dass wir schlechter mit ihnen umgegangen sind wie mit unseren Sachen. Die Kriege zuletzt um Wasser und die letzten kühlen Landstriche werden der Schlussakkord sein. Es sei denn wir ändern und und tun Buße. Ninive ist heute.

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