Papst Franziskus hat am Sonntag erstmals die jüdische Hauptsynagoge in Rom besucht. Dabei betonte er laut Radio Vatikan die "jüdischen Wurzeln des Christentums" und verurteilte jede Form von Antisemitismus.
Die Vergangenheit müsse als Lektion für Gergenwart und Zukunft dienen, so das katholische Kirchenoberhaupt. "Sechs Millionen Menschen wurden, allein weil sie dem jüdischen Volk angehörten, Opfer der unmenschlichsten Barbarei, begangen im Namen einer Ideologie, die den Menschen an die Stelle Gott setzen wollte", beklagte Franziskus.
Zum Verhältnis zwischen Juden und Christen sagte der Papst, dass Christen ihre jüdischen Wurzeln kennen müssten, um sich selbst zu verstehen. Der "Alte Bund", die Liebe und Treue Gottes zu Israel, sei "unwiderruflich". "Unsere Beziehungen liegen mir sehr am Herzen", so der Papst. Juden und Christen müssten sich als geschwister fühlen.
Auch die beiden Vorgänger von Franziskus, Johannes Paul II. und Benedikt XVI., hatten während ihres Pontifikats die römische Hauptsynagoge besucht. Franziskus hatte bereits in seiner Zeit als Erzbischof von Buenos Aires enge Kontakte zur jüdischen Gemeinde gepflegt.
Link: Radio Vatikan über den Papstbesuch in der Synagoge