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Berlin: Eklat bei Podiumsdiskussion der Jüdischen Gemeinde

Eine Podiumsdiskussion der Berliner Jüdischen Gemeinde über den Umgang deutscher Medien mit Israel und Antisemitismus hat am Dienstagabend zu einem Eklat geführt.

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 Nach dem Grußwort der Gemeindevorsitzenden Lala Süsskind forderte die Gruppe "Jüdische Stimme für gerechten Frieden in Nahost" lautstark und mit kleinen Plakaten, die umstrittene Autorin Iris Hefets solle auf dem Podium gehört werden. Nachdem die Veranstalter dies ablehnten, verließ die als Diskussionsgast eingeladene Chefredakteurin der Berliner "tageszeitung" Ines Pohl das Podium.

 Hefets‘ Artikel war Anfang März in der "tageszeitung" erschienen und Anlass für die Diskussionsveranstaltung. Darin nennt die in Israel geborene Autorin das in ihrem Heimatland übliche Gedenken an den Holocaust ein "Evangelium von Auschwitz" und behauptet, Israel instrumentalisiere diesen "Shoah-Kult" zur Legitimierung einer menschenrechtsfeindlichen Politik.

 Die Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde, Süsskind, lehnte eine Stellungnahme von Hefets im Rahmen der Diskussionsveranstaltung mit der Begründung ab: "Ich muss Anti-Juden hier kein Forum bieten." Daraufhin verließ "tageszeitung"-Chefredakteurin Pohl das Podium. "Wenn der Wunsch, eine kritische Autorin zu Wort kommen zu lassen, so massiv angegriffen wird, muss ich leider gehen", sagte sie.

 Pohls Entschluss wurde mit Bedauern und Kritik aufgenommen. "Ich finde es schade, dass sich die ‚taz‘ der Diskussion entzieht", sagte der Podiumsmoderator Thierry Chervel, Mitbegründer und Chefredakteur des Onlinemagazins "Perlentaucher". Kritik kam auch vom Herausgeber der Tageszeitung "Die Welt", Thomas Schmid: "Die Veranstalter haben das Recht zu bestimmen, wer bei ihnen diskutiert. Es ist doch sehr durchsichtig, dass das Ganze eine Inszenierung war."

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(Quelle: epd)

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