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Darum sind Zweifel geil

Zweifelst du etwa daran? Das klingt für viele negativ – ist es aber gar nicht, meint Religionslehrerin Anna Jürgens. Denn Zweifel haben viele Vorteile.

Zweifel sind geil. Zu diesem Ergebnis kommt Anna Jürgens in einem Artikel für das theologische Feuilleton feinschwarz. Sie formuliert es nur etwas neutraler. Jürgens hat erforscht, was Jugendliche glauben, die nicht an Gott glauben. Dabei hat sie allerlei positive Effekte von Zweifeln entdeckt.

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„Können Sie sich ernsthaft einen zweifelnden Fundamentalisten vorstellen?“, fragt Jürgens. Kritisches Hinterfragen schütze vor Fundamentalismus. Zweifel würden außerdem zu einer intensiven Auseinandersetzung mit Sinnfragen führen, meint sie. Zweifelnde seien auch offener für andere Meinungen und einen ehrlichen Austausch.

Mutig zweifeln

Jürgens lobt Zweifelnde für ihre Ehrlichkeit. Christen und Christinnen sollten sich stets bewusst sein, dass der Glaube ein Geschenk sei und deshalb gnädig mit denen bleiben, die nicht glauben können.

Gleichzeitig ruft Jürgens Christen und Christinnen dazu auf, mutig zu ihren Zweifeln zu stehen, statt sie zu unterdrücken. Sie schließt mit einem Zitat des französischen Nobelpreisträgers André Gide: „Glaube denen, die die Wahrheit suchen, und zweifle an denen, die sie gefunden haben.“

Weiterlesen auf der Webseite von feinschwarz.

2 Kommentare

  1. Wenn Jugendliche nicht an Gott glauben, stellt sich für mich die Frage an was diese Jugendlichen glauben. Denn jeder glaubt an etwas.
    Nicht erstrebenswert scheint mir ein fundamentalistischer Zweifler zu werden/sein, da er nicht nach der Wahrheit strebt, sondern grundsätzlich und exzessiv alles hinterfragt. Diesem wird der Sinn des Lebens verschlossen bleiben.

    Das Zitat des französischen Nobelpreisträgers André Gide: „Glaube denen, die die Wahrheit suchen, und zweifle an denen, die sie gefunden haben.“, sollte m. E. nicht ohne die Betrachtung seiner streng puritanischen Erziehung betrachtet werden. Insofern spreche ich diesem Zitat keine Allgemeingültigkeit zu.

    Ein Hinterfragen von Dingen, Sachverhalten, Glaubenssätzen etc. ist grundsätzlich sinnstiftend, denn Gott hat uns dafür den menschlichen Verstand gegeben. Wichtig beim Hinterfragen scheint mir allerdings auch zu sein, sich selbst auf die Suche nach dem Sinn des Lebens zu begeben.

    Wenn ein wiedergeborener Christ an der Wahrheit des Wortes Gottes glaubt, braucht er nicht mehr zu zweifeln, weil er den Weg, die Wahrheit und das Leben in Jesus Christus gefunden hat. Nun gilt es in dieser Wahrheit zu leben, in die Jüngerschaft von Jesus Christus zu gehen, lernen furchtlos zu leben und sein eigenen Umfeld positiv zu verändern.

    • Auch ein „wiedergeborener Christ“ zweifelt, sucht und ringt! Wie arm wäre es, würde er das nicht tun.
      1. Die Glaubenshelden der Bibel sind für ihr Ringen mit Gott bekannt, Jakob sogar danach benannt.
      2. Christen werden „Leute des Weges genannt“, weil der Glaube ein Weg ist, kein statisches Ziel.
      3. Wenn Jesus sagt „Wer sucht, der wird finden“, so heißt das im Umkehrschluss: Wer aufhört zu suchen, hört sich auf zu finden.
      4. Im Kloster gibt es ein hauptsächliches Aufnahmekriterium: Man muss Gott suchen. Im Umkehrschluss heißt das: In keinem Kloster der Welt findet man Menschen, die Gott gefunden haben, sondern ausschließlich Menschen, die ihn unaufhörlich suchen.

      In Anknüpfung an das Zitat des Nobelpreisträgers würde ich sagen: Wer Gott sucht, hat ihn mehr gefunden, als wer meint, ihn gefunden zu haben. Es bleibt ein Weg, der Jesus Christus selbst ist. Hört es auf ein Weg zu sein, wird es starr, tot und im zweiten Schritt blind und unbarmherzig.

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