In der Debatte um den Armenien-Antrag des Bundestags hat Grünen-Parteichef Cem Özdemir Christenverfolgung im Nahen Osten beklagt.
Wenn man heute in die Region blicke, sehe man, dass Christen wieder verfolgt würden – „im Irak, in Syrien, auch in der Türkei“, sagte der Bundestagsabgeordnete am Donnerstag im Parlament in Berlin. Er mache sich große Sorgen um das Ostchristentum, sagte Özdemir: „Christliche Gemeinschaften sind ausgerechnet an der Geburtsstätte des Christentums von der Ausrottung bedroht.“
Der Politiker, der aus einer muslimischen Familie mit türkischen Wurzeln stammt, sagte, jahrelang habe man sich über die Sanierung von Kirchen in der Türkei freuen dürfen. Jetzt würden wieder Kirchen verstaatlicht und geschlossen. „Priester dürfen faktisch ihre Ausbildung in der Türkei nicht mehr machen“, sagte Özdemir. Die Grünen haben zusammen mit den Koalitionsfraktionen von CDU/CSU und SPD einen Antrag zur Erinnerung an den Völkermord an den Armeniern und anderen christlichen Minderheiten vor 100 Jahren im Osmanischen Reich in den Bundestag eingebracht. Über die Resolution sollte am Donnerstag abgestimmt werden.
(Quelle: epd)