- Werbung -

The Chosen: „Was ich durchgemacht habe, hilft mir, Maria zu verstehen“

Elizabeth Tabish spielt in der Erfolgsserie „The Chosen“ Maria Magdalena – ihre Traumrolle. Sie erzählt, wie sich ihr Leben verändert hat, seit sie in der Serie über das Leben Jesu mitwirkt.

Frau Tabish, warum war es Ihrer Meinung nach wichtig, in Staffel 2 darzustellen, wie Maria aus Magdala wieder in alte Gewohnheiten zurückfällt, nachdem Jesus sie bereits befreit hatte?

- Werbung -

Elizabeth Tabish: Weil es einfach realistisch ist. So etwas kann passieren und ist schon vielen Menschen passiert. Ich weiß, dass es auch Zuschauer gibt, die sich darüber geärgert haben. Die fanden, dass Maria, wenn sie schon erlöst worden ist, nicht wieder rückfällig werden oder sündigen sollte. Die Realität ist aber, dass wir Menschen sind und auch weiterhin Fehler machen, aus denen wir lernen und an denen wir wachsen können.

Und ich glaube, dass die Menschen, die sich mit Marias Rückfall identifizieren können, dadurch erkennen können, dass sie selbst immer zu Jesus und zu Gott zurückkehren und wieder Freude erleben können. Ich finde, es war wichtig, das zu zeigen, damit die Leute sich nicht allein fühlen mit dem, was sie durchmachen.

Wie hat sich Ihr eigener Glaubensweg entwickelt, seit Sie ein Teil vom „The Chosen“-Ensemble geworden sind?

Tabish: Ich war lange Zeit sehr skeptisch und zynisch gegenüber Religion. Ich bin katholisch erzogen worden und liebte es, als ich aufwuchs. Als ich älter wurde, habe ich aber auch Heuchelei erlebt und Menschen, die andere verurteilten. Das hat mich von organisierter Religion abgestoßen. Als ich mich auf die Serie einließ, bin ich auch zum Glauben zurückgekehrt.

Ich habe erkannt, was Jesus tatsächlich gelehrt hatte. Wie schön seine Botschaft ist und wie schön auch das Leben sein kann, wenn man das beherzigt, was Jesus gelehrt hat. Der christliche Glaube schließt Menschen ein und nicht aus. Es geht nicht darum, andere zu verurteilen. Wenn Christen den Glauben wirklich so leben würden, wären wahrscheinlich weniger Menschen Religion gegenüber so zynisch.

Gibt es eine Botschaft von Jesus, die Sie persönlich besonders berührt hat?

Tabish: Es ist die Szene, in der Maria von ihrem Rückfall zurückkehrt. Sie gesteht Jesus, dass sie nicht weiß, wie sie ihm gerecht werden kann und nicht glaubt, zu seiner Gruppe dazugehören zu können. Sie kämpft immer noch mit dem Schmerz, der Angst und der Scham aus ihrer Vergangenheit.

- Weiterlesen nach der Werbung -

Seine Antwort an sie ist: „Hast du wirklich geglaubt, nie wieder zu sündigen? Du bist ein Mensch und du wirst Fehler machen. Aber Gott liebt dich. Was Gott will, ist dein Herz.“ Wenn es mir selbst ähnlich geht, erinnere ich mich auch daran: Ich muss nicht perfekt sein. Ich muss ihm nur mein Herz geben. Und das ist ganz einfach.

In welche eigenen schmerzlichen Erfahrungen haben Sie sich hineinversetzt, um düstere Szenen in der Rolle der Maria aus Magdala spielen zu können?

Tabish: Als ich die Rolle bekam, hatte ich gerade eine depressive Phase hinter mir. Ich konnte keinen richtigen Sinn im Leben finden, trank viel zu viel und war sehr zynisch gegenüber allem. Als ich das Drehbuch zum ersten Mal las, konnte ich mich sehr gut in den Teil der Rolle hineinversetzen, wo sie noch Lilith hieß. In das Gefühl der Verzweiflung und der Hoffnungslosigkeit und den Wunsch nach Hilfe – ohne zu wissen, wo sie zu finden ist.

Es war für mich wie eine Läuterung, in diese Emotionen aus Verzweiflung, Hoffnungslosigkeit und den Schmerz aus der Vergangenheit einzutauchen. Für mich waren das zum Beispiel Erfahrungen, die ich mit schlechten Beziehungen gemacht habe. Es war eine tolle Erfahrung, dass sich viele mit Maria und ihrer Erlösung identifizieren können und so anderen dabei helfen zu können, sich weniger einsam zu fühlen.

Vielleicht war mein persönlicher Schmerz nicht so groß wie der, den manch andere erlebt haben. Aber ich habe erlebt, dass das, was ich durchgemacht habe, mir dabei hilft, diese Figur zu verstehen. In vielerlei Hinsicht hat Gott diese Figur und mich dazu benutzt, um eine Verbindung zu anderen Menschen herzustellen, und das ist etwas ganz Besonderes.

„Jesus hat dir vergeben. Auch wir müssen uns selbst vergeben und die Vergangenheit loslassen, um im Leben weiterzukommen.“

Elizabeth Tabish

Sie haben einmal gesagt, dass viele der schwierigen Phasen in Ihrem Leben im Nachhinein Sinn ergeben, weil Sie dadurch die Rolle der Maria besser spielen konnten. Würden Sie sagen, dass die Enttäuschungen, die wir im Leben erleben, immer einen Grund haben? Dass sie Teil von Gottes Plan sind?

- Werbung -

Tabish: Das kann ich nicht sagen, ich bin auch nur ein Mensch wie jeder andere auf dieser Reise. Aber ich erlebe immer wieder, dass Menschen ihre schmerzhaften Erfahrungen miteinander teilen und sie diese so für das Gute nutzen. Das Schöne an Marias Geschichte ist, dass sie in der Lage ist, den Schmerz in anderen Menschen zu erkennen, weil sie selbst Schmerzhaftes durchgemacht hat. Jetzt kann sie ihre Hand ausstrecken und anderen helfen.

Mir ist es wichtig weiterzugeben, dass die schmerzhaften Erfahrungen im Leben nicht das letzte Kapitel sind. Machen Sie sie nicht zum Ende! Es gibt noch mehr auf der anderen Seite. Ich finde, die Drehbuchautoren von „The Chosen“ haben es auf wunderbare Weise geschafft zu zeigen, wie Maria durch diesen Wachstumsprozess als Mensch reift, indem sie sich von ihrem eigenen Schmerz weg und hin zu anderen bewegt. Das ist etwas, was wir alle tun können.

Und das ist auch das Hauptthema von Maria aus Magdala in Staffel 3: Sie wächst und lässt die Scham ihrer Vergangenheit hinter sich. Tamar erinnert sie daran: Jesus hat dir vergeben. Auch wir müssen uns selbst vergeben und die Vergangenheit loslassen, um im Leben weiterzukommen.

Vielen Dank für das Gespräch!

Die Fragen stellte Debora Kuder.

Elizabeth Tabish hat Theater- und Filmwissenschaften studiert und arbeitet als Schauspielerin und Filmemacherin.

„The Chosen“ ist die erste Serien-Verfilmung über das Leben von Jesus. Sie wurde über Crowdfunding finanziert und bisher schon von über 400 Millionen Zuschauern in 180 Ländern gesehen. Die Serie kann man sich im Internet und über die „The Chosen-App“ kostenlos ansehen, weiterhin läuft sie auch auf BibelTV oder Netflix (Staffel 1). Ebenso ist sie auf DVD und Blu-ray erhältlich. Bislang sind die Staffeln 1 und 2 auf Deutsch erschienen, Staffel 3 läuft seit Dezember (bislang nur auf Englisch).


Ausgabe 2/23

Dieser Artikel ist in der Frauenzeitschrift JOYCE erschienen. JOYCE ist Teil des SCM Bundes-Verlags, zu dem auch Jesus.de gehört.

Konnten wir dich inspirieren?

Jesus.de ist gemeinnützig und spendenfinanziert – christlicher, positiver Journalismus für Menschen, die aus dem Glauben leben wollen. Magst du uns helfen, das Angebot finanziell mitzutragen?

NEWSLETTER

BLICKPUNKT - unser Tagesrückblick
täglich von Mo. bis Fr.

Wie wir Deine persönlichen Daten schützen, erfährst du in unserer Datenschutzerklärung.
Abmeldung im NL selbst oder per Mail an info@jesus.de

Zuletzt veröffentlicht